GRAND TOUR - Heavy on the Beach
Mehr über Grand Tour
- Genre:
- Neoprog
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion (Just For Kicks)
- Release:
- 24.04.2015
- It's Come to This
- The Grand Tour (Part 1)
- Time Runs Out
- The Horn of Plenty
- Little Boy and the Fat Man
- On the Radio
- Heavy on the Beach
- The Grand Tour (Part 2)
Starker ABEL GANZ-Ableger.
Aus der britischen Progszene kennt der ein oder andere vielleicht ABEL GANZ und COMEDY OF ERRORS. Wer mit dem Wirken der beiden Bands etwas anfangen kann, sollte sich auch GRAND TOUR merken, denn hier gibt es mehrere Verbindungen. Zum einen ist GRAND TOUR die neue Spielwiese von ex-ABEL GANZ-Keyboarder Hew Montgomery, der sich für die Aufnahmen zum Debüt "Heavy On The Beach" mit den drei COMEDY OF ERRORS-Mitgliedern Joe Cairney (Gesang), Mark Spalding (Gitarre) und Bruce Levick (Drums) verstärkt hat, während er selbst Bass spielt. Das in Eigenregie über Grand Tour Music Recordings erschienene Album orientiert sich wie das Frühwerk ABEL GANZ' am Neoprog der Achtziger. IQ, PENDRAGON und MARILLION sind Orientierungspunkte, wenn man "Heavy On The Beach" in Schubladen sortieren möchte.
In dieser Schublade funktioniert GRAND TOUR dann auch ziemlich gut, wenn es mit allerlei Tasten-Sounds und pumpenden Basslinien voran geht wie bei 'The Grand Tour Part 1'. Die Vielschichtigkeit des Songs fordert Aufmerksamkeit über einen kurzen Höreindruck hinaus und lässt einen nervös auf dem Stuhl wippen, weil es so groovt. Die dezent eingeworfenen Hooks machen nicht nur aus diesem Song einen richtigen Ohrwurm, wie man ihn sich von einer Neoprog-Kapelle wünscht. Richtig gut kommen auch die etwas elegischen Momente wie bei 'Time Runs Out', wo an den Instrumenten eher Feeling statt Frickeln angesagt ist. Durch den glasklaren Mix kommen aber selbst in wuseligen Momenten der Scheibe alle Instrumente ordentlich zur Geltung, was unter den Kopfhörern am meisten Freude bereitet.
Da, wo man also bei ABEL GANZ in jüngerer Zeit das Gefühl hatte, zu sehr auf der Suche nach seichten Tönen zu sein, ist GRAND TOUR wieder richtig knackig. Zudem wirkt das Songwriting wenig verkopft und bei aller Ausgeklügeltheit der Arrangements erfrischend spontan. Dass das Material über einen längeren Zeitraum hinweg entstanden ist, merkt man folglich am meisten am Wachstumsfaktor. Und der stimmt bei "Heavy On The Beach" einfach.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher