GRANIT - Granit
Mehr über Granit
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Non Stop Music/ Twilight Vertrieb
- Release:
- 03.04.2009
- Hey You
- Lonely Little Dreamer
- Speed
- Bit Of Your Heart
- Life
- Isolation
- Like Your Morning Face
- Come To My Side
- Winning
- Wild
- Flying
- Spin Around
- Life (Maxiversion)
Erdig kerniger Hardrock aus der Schweiz. Noch Fragen?
Obwohl der Name etwas nach Neuer Deutscher Härte klingt, präsentieren uns GRANIT mit ihrem selbst betitelten Debütalbum ein klassisches Hardrockalbum, das locker in der GOTTHARD- und SHAKRA-Liga mitschwimmt und bestimmt alle Freunde der heimisch schwäbischen Rockgemeinde begeistern dürfte. Dabei überzeugen die Eidgenossen mit einem feinen Gespür für nette Melodien, die in den Studios von Tommy Vetterli (ex-KREATOR) in ein erdiges und druckvolles Soundgewand gepackt wurden. Nicht schlecht, wenn mir letztendlich auch die eine oder andere Überraschung fehlt.
Die Musik der Schweizer ist wie bereits erwähnt sehr klassisch. Kein weichgespülter Radio-Kommerz-Rock, keine moderne Schlagseite. Es klingt eher zeitlos und definitiv nach europäischer Machart. GRANIT verlassen sich überwiegend auf griffige Riffs, ein paar nette Rocksoli und dem ausdrucksstarken Gesang von Adrian Leu. Songs wie der Opener 'Hey You', 'Lonely Little Dreamer', 'Come To My Side' oder 'Spin Around' rocken, rollen und kommen insgesamt mit feinen Melodien daher. Auch bei den beiden Rockballaden 'Life' (das zum Abschluss sogar noch einmal in einer Maxiversion dargeboten wird) und 'Wild' kann das Quintett punkten. Es fehlen mir aber trotzdem ein paar mehr Ecken und Kanten, große Riffs und das letzte Quäntchen an Überzeugungskraft. So verflacht die Scheibe gegen Ende hin, denn das Vorgetragene ist durchaus nett, wiederholt sich jedoch und ist arg vorhersehbar.
Sänger Adrian Leu ist ganz klar das musikalische Aushängeschild der Band, denn seine Stimme ist prägnant und füllt die Begleitmusik mit Leben. Irgendwie kommt mir der junge Mann bekannt vor, es will mir aber partout nicht einfallen, woher. Er erinnert gesanglich ein wenig an Bernhard Weiß von AXXIS, der ebenso markant ist. Adrian hat einiges auf dem Kasten, was er in den fünfzig Minuten auch oft genug unter Beweis stellen kann. Ihn könnte ich mir auch gut bei einer reinrassigen Metalband vorstellen. Noch will nicht jeder Refrain wirklich zünden und gelegentlich driftet er in arg seichte Gefilde ab, doch das Potential und den überlebenswichtigen Wiedererkennungswert besitzt er bereits.
Mit diesem Album ist GRANIT ein guter Einstand gelungen, wobei mir musikalisch noch ein bisschen die eigene Identität fehlt. In Zukunft sollte man sich nicht allzu sehr auf bewährte Arrangements und Melodien verlassen, sondern seinen eigenen Weg in der eh schon hart umkämpften Rockschublade suchen und gehen. Freunde kernigen Hardrocks dürften jedoch mit diesem Silberling keinen Fehler machen und alleine der Gesang ist ein Antesten wert.
Anspieltipps: Hey You, Wild
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Chris Staubach