GRANTIG - Medizin
Mehr über Grantig
- Genre:
- Death/Thrash Metal
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- Drakkar/Sony
- Release:
- 01.05.2009
- Medizin
- Dein Paradies
- 24 Jahre
- Warum Geht Es Mir So Dreckig
- 11 Minuten
- Guten Appetit
- Du Bist Nicht Allein
- Wie Fühlt Sich Das An
- Nur Für Dich
- Zwiespalt
- Die Letzte Stadt
- Auf Wiedersehen
Leidet ihr unter Langeweile da draußen, liebe Leut? Da bräuchtet ihr was Passendes. Bestimmt aber nichts von GRANTIG.<br />
Na ja... Es ist ja schon immer schwierig gewesen die deutsche Sprache rocktauglich zu machen oder sie halbwegs so zu instrumentalisieren, dass der Muttersprachler sich nicht an taube Nüsse, Prollo-Macho-Allüren oder Oi-Punk-Geschmiere erinnert fühlt. GRANTIG, "Nahezuh-Newcomer" bei Drakkar (derzeit mit zweiter Langgrille unterwegs), fühlen sich eben im deutschen Lyrik-Sektor sehr wohl zu Hause und wollen ganz RAMMSTEIN-mäßig mal zeigen, wie eine mehr Extreme-Metal-angehauchte Version von PANTERA wohl geklungen hätte, wenn man sie seinerzeit eingedeutscht hätte. Und solch eine Umerziehung oder Neosozialisation ist zu fast neunzig Prozent zum Scheitern verurteilt. So zumindest die erste spontane Reaktion.
Leider schafft "Medizin" es auch nicht dieses klischeehafte und auf geistige Präkognition aufbauende Urteil zu revidieren – dabei begann doch alles so großartig. Ja, das Intro von "Medizin" machte Hoffnung auf pure Powermucke, die nicht – wie versprochen – Szene oder Publikum spaltet, sondern eben wirklich einfach geile "Konsensplatte" ist. Dies und nichts weniger.
Leider, leider und zehntausend Mal leider - "Medizin" langweilt, nervt und beschämt. Warum beschämt sie? Es gibt ja schon genug mitteleuropäische Bands, die wie waschechte Whiskey-Gitarren-Cowboys klingen wollen, aber über amerikanische Rostnägel-Riffs germanischen Röchelgesang zu legen, treibt das Unternehmen "Sonderstatus erringen" in Fahrwässer voller Schlick und Sandbänke. Endstation heißt es dann. Die hinzugedichteten Einflüsse aus dem Blues und Jazz machen diese Geisterschiffreise auch nicht besser; sind diese nämlich überhaupt nicht zu hören (und dies sagt ein Kritiker der zumindest von ersterer Musik etwas zu verstehen glaubt).
Konklusion aus allem: Richtige Medizin als Medizin gegen Langeweile ist "Medizin" sicherlich nicht, höchstens Bachblüten-Extrakt in Minimaldosierung.
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Markus Sievers