GRASSSNAKE - Red Fire Dog
Mehr über Grasssnake
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Equilibrecords
- Release:
- 01.09.2006
- Voltage
- Breath 128
- You Failed
- Thunder
- Junky Toys
- Good Season
- Things Can Change
- Mountain
- Shadows
- Call That Day
- Yellow Press
- Dog's Blues
Völkerverständigung ist gut und läuft auch oft über nicht politische Wege wie zum Beispiel über die Musik. Auch GRASSSNAKE aus Polen wollen einen kleinen Teil dazu beitragen und veröffentlichen so nach drei Demos nun endlich ihren ersten Longplayer, "Red Fire Dog". Als Newcomer können die fünf Jungs in ihrem Heimatland gewiss schon lange nicht mehr bezeichnet werden. Bereits seit 1998 musizieren sie zusammen und konnten sich dank dynamischer Live-Auftritte bereits einen Namen machen und Fans gewinnen. Diese unterstützten die Band dann auch bei diversen Competitions und Votings, und so konnten GRASSSNAKE einige TV- und Radio-Auftritte für sich verbuchen.
Das Quintett präsentiert auf "Red Fire Dog" seinen Stil, den man am besten als 08/15-Rock bezeichnen könnte, ohne dass dies gleich eine negative Wertung werden soll. Einige Nu-Metal-Einflüsse wie zum Bespiel beim Opener 'Voltage' sind auch ab und an zu entdecken, doch die meisten Kompositionen sind gradlinig und ohne große Überraschungen. Ein deutsches Pendant wäre zum Bespiel die Combo SUB7EVEN. Wo die Polen wirklich überzeugen können, ist bei den Balladen, die durchaus auch mit härteren Gitarrenparts aufwarten. 'You Failed' ist zum Beispiel eine wahre Perle des Albums, und auch 'Things Can Change' fährt ein wenig auf der selben Schiene. Der Rest das Albums ist zwar solide, und es ist leicht bei Songs wie 'Junky Toys' und 'Mountain' mitzuwippen, doch wirklich fesseln tut "Red Fire Dog" nicht. Man gönnt es den Polen zwar, dass sie anscheinend eine Stilrichtung gefunden haben, die ihnen liegt und Spaß macht, aber für den Hörer wird die Chose dann doch schlicht und einfach ermüdend, und man fragt sich, ob man das ein oder andere Lied nicht vielleicht doch schon zwei Tracks vorher gehört hat.
Das Booklet hingegen kann ein paar Punkte sammeln. Zwar wirken die Live-Fotos am Anfang und Ende etwas deplatziert, aber der Rest ist wirklich nett mit alten Symbolen aufgemacht und wenn man die Texte mitlesen kann, gibt es ja immer bereits einen Bonuspunkt von mir.
Auch wenn die Polen durchaus sympathisch und professionell rüberkommen, so wird der Erfolg in Deutschland und anderen Ländern wahrscheinlich eher fragwürdig sein. GRASSSNAKE mögen zwar in ihrer Heimat andere Bands ausstechen, doch hierzulande wird das schwierig werden, da das Quintett nichts Neues liefert. Die englischen Texte und rockigen Kompositionen sind zu identisch mit westlichen Bands, als dass sie als eine Art östliche Exotik angepriesen werden könnten, und auch sonst geht "Red Fire Dog" zwar schnell ins Ohr, gerät aber genauso schnell wieder in Vergessenheit. Schade eigentlich.
Anspieltipps: You Failed, Shadows, Junky Toys
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel