GRATEFUL DEAD - The Best Of The Grateful Dead
Mehr über Grateful Dead
- Genre:
- Rock
- Label:
- Rhino Entertainment / Warner Music
- Release:
- 27.03.2015
- The Golden Road (To Unlimited Devotion)
- Cream Puff War
- Born Cross-Eyed
- Dark Star [Single Version]
- St. Stephen
- China Cat Sunflower
- Uncle John's Band
- Easy Wind
- Casey Jones
- Truckin'
- Box Of Rain
- Sugar Magnolia
- Friend Of The Devil
- Ripple
- Eyes Of The World
- Unbroken Chain
- Scarlet Begonias
- The Music Never Stopped
- Estimated Prophet
- Terrapin Station
- Shakedown Street
- I Need A Miracle
- Fire On The Mountain
- Feel Like A Stranger
- Far From Me
- Touch Of Grey
- Hell In A Bucket
- Throwing Stones
- Black Muddy Water
- Blow Away
- Foolish Heart
- Standing On The Moon
Üppiger Rückblick auf das Studioschaffen von GRATEFUL DEAD.
Das Klischee sieht so aus: GRATEFUL DEAD, das war eine Gruppe gammeliger, dauerbekiffter Hippiezottel, natürlich aus San Francisco, die für ihre ebenso abgedrehten Fans stundenlange Konzerte gab und eigentlich spätestens 1975 schon als Anachronismus galt. Ein kleiner Teil des Klischees mag stimmen, aber es handelte sich auch um begabte Musiker, die unterschiedliche Fäden amerikanischer Musik aufnahmen und zu einem eigenen, vielseitigen Sound verbanden und auch als Geschäftsleute nicht auf den Kopf gefallen waren. 1965, also vor einem halben Jahrhundert, wurde die Band gegründet. 30 Jahre und damit das klassische Zeitalter des Rocks später starb Bandkopf Jerry Garcia und mit ihm GRATEFUL DEAD. Aus Anlass beider Jahrestage ist soeben die Kompilation "The Best Of The GRATEFUL DEAD" erschienen.
Die Doppel-CD ist mit 32 Titeln umfangreich gefüllt und deckt alle Studioalben der Truppe in zeitlicher Reihenfolge ab. Es gibt ein Wiederhören mit Klassikern wie 'Dark Star', 'St. Stephen', 'Casey Jones', 'Truckin´', 'Sugar Magnolia', 'Fire On The Mountain' oder 'Touch Of Grey', um nur einige zu nennen. Der chronologische Aufbau des Albums ermöglicht es, der musikalischen Entwicklung der Band zu folgen. Die Anfänge liegen noch in einem etwas biederen 60er-Jahre-Sound, doch bald bildet sich schon der charakteristische Folk- und Country-Rock aus. Ab etwa Mitte der 70er hat der dankbare Tote einen Studiostandard erreicht, der nicht nur zu einem glasklaren und eleganten Klangbild führt, das man von den Klischee-DEAD nicht erwartet hätte. Außerdem werden untypische Stilrichtungen wie Funk, Pop und ein nicht-nervender, weißer Reggae (nebenbei: mehrere Jahre vor der Gründung von POLICE) in die Musik integriert. Prunkstück dieser Phase ist das mehr als viertelstündige 'Terrapin Station' mit Orchester und Chor. Die wenigen Platten der 80er kehren in einem zeitgemäßen Sound zum Country Rock zurück. Leider bleibt auf "The Best Of The GRATEFUL DEAD" die psychedelische Seite der Band, wie sie vor allem auf "Anthem Of The Sun" zu hören ist, außen vor.
Weiterhin ist die hohe Musikalität von GRATEFUL DEAD auch im Studio nachzuhören. Die Gruppe umfasste zwei Gitarristen, zwei Schlagzeuger und zeitweise zwei Keyboarder, was reichhaltige und detailfreudige Arrangements erlaubte, dabei aber unglaublich lässig rüberkam. Man höre sich nur Stücke wie 'Easy Wind', 'Box Of Rain' oder 'Unbroken Chain' an.
"The Best Of The GRATEFUL DEAD" bietet dem Interessierten einen guten und breiten Zugang zum Studiowerk der Band. Das Beiheft enthält zu jedem Titel einige lesenswerte Informationen. Unberücksichtigt bleibt dabei freilich die für eine Gruppe, die schon zu Lebzeiten fast ebenso viele Live- wie Studioalben veröffentlicht hat (vor der Flut posthum erschienener Mitschnitte ganz zu schweigen), mindestens genauso bedeutende Konzerttätigkeit. Aber vielleicht wird in diesem Jahr des Doppeljubiläums ja noch eine "Best Of GRATEFUL DEAD Live" nachgeschoben.
- Redakteur:
- Stefan Kayser