GRAUPAUSE - Verdammte Stille
Mehr über Graupause
- Genre:
- Punkrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 07.12.2019
- Kaputte Stadt
- Max Mustermann
- Flieger
- Verdammte Stille
- Projekt Chaos
- Vorhang auf (Interlude)
- Wahrheit und Lüge
- Mittelfinger Lied
- Das Geschäft mit dem Tod
- Klingelnde Kassen (Interlude)
- Glück
- Auf hoher See (Interlude)
- S.O.S.
- Es brennt
- Und wieder
Es brennt
Mit "Verdammte Stille" erreicht unsere Redaktion eine Veröffentlichung der besonderen Art. Die Punkrocker von GRAUPAUSE kommen aus Lüdenscheid und sorgen - entgegen ihrem Bandnamen - dafür, dass bei all der alltäglichen Tristesse und Gräulichkeit ein wenig Farbe durch die dichten Wolkendecke dringt und die musikalische Landschaft ein paar warme Sonnenstrahlen bekommt. [Logisch, dass Grau hat ja auch Pause... - PK] Ihr vorliegendes Debüt erreicht unsere Redaktion im Vinyl-Format, von daher spitzen wir unsere Ohren noch ein wenig genauer, lehnen uns zurück und sind gespannt, was uns die Jungs mit "Verdammte Stille" so lautstark zu erzählen haben.
Textlich haben wir es - wie sollte es anders sein - mit einer gewohnt harschen Gesellschaftskritik gegen Alles und Jeden am laufenden Bande zu tun. Allein Titel wie 'Max Mustermann', 'Wahrheit und Lüge' und 'Mittelfinger Lied' verraten schon früh die konzeptionelle GRAUPAUSE-Ausrichtung, ohne dass die Jungs aber ausgetretene Pfade entlanggehen. Es geht um Monotonie, Gleichgültigkeit und das Leben in einer Welt, in der sich jeder selbst der nächste ist. Doch auch persönlichere Themen wie Einsamkeit, Trauer und Hoffnungslosigkeit werden aufgegriffen, allesamt Punkte, die wohl jedem beim Blick in das verregnete Draußen in den Sinn kommen. Das sind jetzt nicht unbedingt Punkte, die das Punkrock-Genre revolutionieren werden, doch warum sollte GRAUPAUSE das Rad neu erfinden, wenn diese Gefühle doch am besten zur Musik der Jungs passen.
Und wie verhält sich diese? Nun, wer auf Rhythmik und Spontanität, einer frischen Brise Leidenschaft mit einer gewissen Wut im Bauch steht, bekommt auf "Verdammte Stille" genau das, was er braucht. Hierbei geben sich knackige Melodien, viele Harmonien, aber auch eine gewisse Schwere gegenseitig die Klinke in die Hand und sorgen für 15 astreine Nummern, die auf den Alltagsmist aufmerksam machen und musikalisch wie textlich Hoffnung auf Besserung geben. Und mit 'S.O.S.' und 'Es brennt' gibt GRAUPAUSE speziell dem Ende der Platte hin noch einmal Gas und sorgt für eine gewisse Langzeitwirkung. "Verdammte Stille" ist laut, punkt unbekümmert von der Leber weg und bringt etwas Licht ins Dunkle.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp