GRAVE DIGGER - Healed By Metal
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2017
Mehr über Grave Digger
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 13.01.2017
- Healed By Metal
- When The Night Falls
- Lawbreaker
- Free Forever
- Call For War
- Ten Commandements Of Metal
- The Hangman's Eye
- Kill Ritual
- Hallelujah
- Laughing With The Dead
Nomen est omen.
1984 veröffentlichte eine damals junge Band aus Nordrhein-Westfalen mit "Heavy Metal Breakdown" ein wegweisendes und heute noch vollkommen zurecht als Klassiker geadeltes Album. 33 Jahre später veröffentlicht selbige Band mit "Healed By Metal" ein neues Album und man kann gar nicht glauben, dass zwischen damals und heute mehr als drei Dekaden liegen. Diese Band wirkt auch heute noch unfassbar agil, hungrig und gierig, mit Bock auf Heavy Metal, der vollkommen losgelöst von irgendwelchen Fesseln und Zwängen die Fans einfach nur begeistern soll. Richtig, GRAVE DIGGER hat in der jahrelangen Bandhistorie unzählige Songs für die Ewigkeiten geschrieben, Alben kreiert, ob mit Konzept oder ohne, die jedem Fan die Freudentränen in die Augen treiben, und Auftritte absolviert, die schlicht und ergreifend großen Spaß gemacht haben. Und seit mehr als 30 Jahren kann man sich auf Chris und Co. felsenfest verlassen, wo GRAVE DIGGER draufsteht, steckt auch GRAVE DIGGER drin.
So macht auch Album Nummer 18 (!) keine Ausnahme von dieser Regel. Wir hatten schon Alben über die schottische Freiheitsgeschichte, das letzte Abendmahl, König Artus und die germanische Mythologie. Wir hatten aber auch schon Alben wie den unmittelbaren Vorgänger "Return Of The Reaper" – wenn wir einmal "Exhumation (The Early Years)" außen vorlassen – die vollkommen losgelöst von irgendeinem historischen Konzept/Korsett das pure, kettenlose Schwermetall vom Stapel ließen.
Der neue Rundling "Healed By Metal" ist solch ein Album, bei dem GRAVE DIGGER nichts anderes brauchte als Axels Gitarre, Jens' Bass, Stefans Schießbude und das markante Stimmchen Boltendahls. Ein simples Erfolgsrezept, das jedoch in den frühen Stunden des neuen Jahres den besten Kuchen backt. Es gibt auf die Glocke, die Fäuste werden gereckt, die Füße gewippt und die Erkenntnis geweckt, dass man sich auf seine Pappenheimer eben felsenfest verlassen kann. Ohne großes Intro beginnt der Reigen mit dem Titeltrack und einem immensen Refrain. Wir haben rifflastige Stampfer ('Healed By Metal', 'Ten Commandements Of Metal'), Up-Tempo-Material zum Abgehen ('When Night Falls', 'The Hangman's Eye'), Nummern und ach so typische Bandhymnen ('Lawbreaker', 'Kill Ritual'). Man kann es drehen und wenden, wie man will, wir haben ein typisches, weil bockstarkes GRAVE DIGGER-Album, das mit 'Call For War' und 'Free Forever' aber auch einige Überraschungen zu bieten hat. IRON MAIDEN und HAMMERFALL lassen jedenfalls grüßen. Wie immer spielen sich Riff und Refrain gegenseitig die Spielbälle zu und werden speziell live für freudige Gesichter sorgen.
Was soll ich sagen? "Healed By Metal" hat alles, was ein gutes Heavy-Metal-Album zu bieten hat: Tonnenschwere Riffs aber genügend Abwechslungsreichtum, eine jahrzehntelange Erfahrung aber dennoch genügend Spielwitz, konzeptlose Songs, die trotzdem wie ein roter Faden zueinanderpassen und die schwermetallische Bandflagge in den Himmel hieven. GRAVE DIGGER ist GRAVE DIGGER, war GRAVE DIGGER, bleibt GRAVE DIGGER. Zu Risiken oder Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder die Grabschaufler Ihres Vertrauens.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp