GRAVE DIGGER - Return Of The Reaper
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2014
Mehr über Grave Digger
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 11.07.2014
- Return Of The Reaper
- Hell Funeral
- War Gods
- Tattooed Rider
- Resurrection Day
- Season Of The Witch
- Road Rage Killer
- Dia De Los Muertos
- Satan's Host
- Grave Desecrator
- Death Smiles At All Of Us
- Nothing To Believe
Der Name ist Programm!
Nachdem in den vergangenen Jahren zahlreiche Konzeptalben die Diskographie von GRAVE DIGGER bestimmten, knallen uns die Musiker nun mit dem sage und schreibe 18. Studioalbum wieder Heavy Metal ohne thematisches Korsett vor den Latz. Und diese Befreiung merkt man Boltendahl und seinen Grabschauflern auch an, denn "Return Of The Reaper" ist ein bärenstarkes, in sich stimmiges Album geworden. Versteht mich nicht falsch, ich selbst bin großer Anhänger solcher konzeptioneller Geschichten, wie uns sie das Viergestirn aus Gladbeck auf "Tunes Of War", "Rheingold" oder jüngst auf "Clash Of The Gods" erzählte. GRAVE DIGGER versteht es doch wie keine zweite Band, die verschiedensten Atmosphären und Themen mit der ach so typischen Teutonen-Metal-Urgewalt zu vermischen. Doch nun legen die Jungs deutlich mehr Wert auf Wucht und das eigentlich Wichtige: die Musik.
Mit modifiziertem Logo und dem wahrscheinlich geilsten Artwork in der 34-jährigen Bandgeschichte sind zumindest optisch die Grundpfeiler gesetzt. Doch was musikalisch insbesondere in den ersten vier, fünf Stücken folgt, ist der Wahnsinn und Heavy Metal, wie er anno 2014 zu klingen hat: Nach einem unheilvollen Klavierintro ertönt mit 'Hell Funeral' der vielleicht beste GRAVE DIGGER-Song seit vielen Jahren: Ein schnelles, brutales Gemüt, schnörkelloses Riffing und ein knackiger Jahrhundert-Refrain gehen mit der typischen Reibeisenstimme Boltendahls Hand in Hand und demonstrieren eindrucksvoll: The reaper is back! Diesem Start nach Maß folgen mit der straighten Gewalt von 'War God', der wohl größten Überraschung 'Tattooed Rider' und dem teils geradlinigen, teils ungezügelten 'Resurrection Day' weitere Songs, die das Niveau locker halten können. Wer im Übrigen mehr über die Stücke erfahren möchte, sei hier auf die Listening Session von "Return Of The Reaper" verwiesen. Wie bereits dort angemerkt, folgen danach mit dem eingängigen 'Seasons Of The Witch' und 'Road Rage Killer' Stücke, die das anfängliche Niveau nicht ganz halten können, aber dennoch in vergleichsweise überdurchschnittlichen Notenregionen wüten. Beim speziell live für mächtig Spaß sorgenden 'Grave Desecrator' und 'Satan's Host' steigt das Energielevel wieder und mit 'Dia De Los Muertos' hat sich die zweite Überraschung auf das Album geschlichen: Stark an 'The Grave Dancer' erinnernd, lässt Boltendahl mit coolen "Oohoohoo"-Chören am Tag der Toten die Puppen tanzen. An die zahlreichen Breaks vom folgenden 'Death Smiles At All Of Us' muss man sich hingegen erst gewöhnen, sieht man den Song jedoch nach einigen Durchgängen als weiteres Highlight auf diesem Album an, das durch das balladeske 'Nothing To Believe' abgeschlossen wird. Hier zeigen sowohl Reaper Katzenburg als auch Frontschaufler Boltendahl viel Herzblut und runden "Return Of The Reaper" mit einem schlichtweg tollen Song ab.
Fans, die von den ruhigeren Tönen GRAVE DIGGER's nicht genug bekommen können, erinnere ich gerne an dieser Stelle an die Limited Edition, die auf der beigefügten CD die größten Bandhits als tolle Unplugged-Version parat hält. So gibt es neben 'In The Dark Of The Sun' auch Überraschungen der Marke 'The Last Supper' und ''Heavy Metal Breakdown' im wunderbar stromlosen Gewand zu bestaunen. Doch auch die reguläre Edition hat die gesamte Brandbeite im Gepäck. Ein saftiger Sound, ungemein tolle Songs, sowie die einen oder anderen Überraschungen machen das 18. Album der Gladbecker Jungs fett und legen die Latte für weitere Taten merklich hoch. Auch wenn speziell die Albummitte ein klein wenig abflacht, hat das restliche Album sehr viel zu bieten. Hier braucht man nicht lange überlegen: The reaper is back und das stärker denn je!
Anspieltipps: Hell Funeral, Tattooed Rider, Resurrection Day, Dia De Los Muertos, Death Smiles At All Of Us
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp