GRAVE DIGGER - The Reaper
Mehr über Grave Digger
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- G.U.N.
- Tribute To Death
- The Reaper
- Ride On
- Shadows Of A Moonless Night
- Play Your Game
- Wedding Day
- Spy Your Mas'on
- Under My Flag
- Fight My Fight
- Legion Of The Lost
- And The Devil Plays Piano
- Ruler Mr. H
- The Madness Continues
The Reaper has returned
Traurig, wenn sich eine junge, ambitionierte Band, die bereits mit zwei, drei starken Alben auf sich aufmerksam machte, auflösen muss. Und das nur, weil das Folgealbum derart floppte, sodass der Combo nichts anderes übrig blieb. Die Rede ist von GRAVE DIGGER, eine heutige Macht im deutschsprachigen Metal-Bereich, eine Band, die mit "Heavy Metal Breakdown" und "Witch Hunter" tolle Scheiben produzierte und mit "Stronger Than Ever" unter dem Namen DIGGER solch einen Murks auf den Markt brachte, dass Herrn Boltendahl anno 1987 nichts anderes übrig blieb, als die Band vorerst auf Eis zu legen.
Doch Todgesagte leben länger, vier Jahre später stiegen die Burschen wieder aus den Gräbern auf und nahmen mit "The Reaper" 1993 ein fulminantes Comeback-Album auf. Mit Jörg Michael an der Schießbude, Uwe Lulis an der Klampfe, Tomi Göttlich am Viersaiter und den unverwechselbar rauen Vocals des Frontschauflers besann man sich auf alte Stärken und hievte den Teutonenmetal ins neue Jahrzehnt. Dabei klingt "The Reaper" auch knapp 20 Jahre später noch unverbraucht, frisch und motiviert. Die Stücke ballern mit ordentlicher Kraft, die Produktion ist immer noch zeitgemäß und so schickt man auch heutzutage noch Stoßgebete in den Himmel, dass den Gladbeckern solch ein Album gelungen ist und ihren Vorsatz, mit der Band weiterzumachen, bestärkt hat.
Der Doppelschlag 'The Reaper' und 'Ride On' sind bärenstarke Stücke, die vor roher Energie nur so strotzen, 'Play Your Game' und 'Fight The Fight' sind rasante Rocker, die die allgemeine Haltung des Albums gut widerspiegeln und abwechslungsreiche Stücke wie 'Shadows Of The Moonless Night', das tolle 'Wedding Day' oder 'Legion Of The Lost' erhöhen das Hörvergnügen, geben dieser Scheibe durch ihre nicht ganz so schnelle Ausrichtung den letzten Pfiff. So beweisen Boltendahl und Co., dass sie auch starke Songs produzieren, ohne auf Teufel komm raus auf das Gaspedal zu treten.
"The Reaper" macht auch anno 2012 noch gehörigen Spaß und ebnet den glorreichen Weg, den die Mittelalter-Saga Mitte der 1990er-Jahre mit "Tunes Of War", "Knights Of The Cross" und "Excalibur" die Krone aufsetzten. GRAVE DIGGER sind einfach nicht aus dem Geschäft wegzudenken und werden uns wohlmöglich noch alle überleben.
Anspieltipps: The Reaper, Fight The Fight, Legion Of The Lost
- Redakteur:
- Marcel Rapp