GRAVE FLOWERS - Incarcerated Sorrows
Mehr über Grave Flowers
- Genre:
- Gothic/Doom Metal
- Label:
- Firebox Records
- Release:
- 30.03.2005
- At Night
- Lackrosy
- Fear Of Future
- Sleep Demons Sleep
- Freeze The Time
- Save Me Or Destroy Me
- Erase/Delete
- Cold Despair
- Your Memory Lives On
- My Final Night
- Leaving The Warzone (COUNT RAVEN-Cover)
Die Schweden GRAVE FLOWERS bieten auf "Incarcerated Sorrows" blitzsauberen und extrem schleppenden Gothic Metal, der ordentlich "Icon"-beeinflusst das Licht der Welt erblickt. Bei allen PARADISE LOST-Vergleichen bleibt jedoch festzuhalten, dass GRAVE FLOWERS überwiegend ein sehr eigenständiges Gesicht bewahren und sich nicht allzu offensichtlich bei anderen Genreacts bedienen. Der Opener 'At Night' doomt mit überschwänglichem Harmoniekleister in die Gehörgänge und gibt mit seiner Hymnenhaftigkeit den richtigen Publikumsfänger zum Scheibenbeginn ab. Klassischer, gotischer Doom Metal trifft´s am besten. Ohne Schnörkel und Überraschungen!
Werfen wir den Blick auf Matte Andersson, seines Zeichens Gründer, Bassist und Sänger der Band. Für dieses Genre ist der Sänger immens wichtig, da er die Traurigkeit der Akkorde in seiner Stimme wiederspiegeln muss. Das gelingt dem Basser prima, der wimmert, jammert und hoffnungslos sinniert, als ob seine persönliche Sonne schon vor Jahren untergegangen wäre. Dabei vermeidet er jederzeit, mit zu viel Druck zu singen, was ihn zerbrechlich erscheinen lässt. Darüber liegt die Musik, verhallt und schwer wie die Grabplatte auf der ewigen Ruhestätte. Kurze Tracks sind dem Schweden dabei eher ein Fremdwort, spielen sich doch fast alle Songs jenseits der gehobenen 5-Minuten-Grenze ab. Ein dezent episches Flair schleicht sich ein und rundet die Melange mit einem apokalyptischen Beigeschmack ab.
Die Melodien bleiben sehr angenehm in den Ohren hängen, was man eigentlich über die komplette Scheibe resümieren kann. Manchmal vielleicht etwas zu stark, was aber immer im Auge des Betrachters liegt. Wenn ich "Incarcerated Sorrows" mit einer anderen Metalscheibe vergleichen müsste, würde ich wie gesagt "Icon" beziehungsweise "Draconian Times" nehmen, da zumindest die Stilistik zutreffend ist. Teilweise driften GRAVE FLOWERS noch stärker in den Doom ab, was sie dezent mit Bands wie DRACONIAN (ohne den symphonischen Anteil) in Verbindung bringt. Alles elitäre Namen, an die die Grabblumen nicht ganz herankommen. Dennoch ist "Incarcerated Sorrows" eine gute Gothic/Doom-Scheibe mit jeder Menge Potenzial und Spielraum nach oben.
Beim nächsten Mal sollte man aber mehr Augenmerk auf die Produktion legen, die etwas saft- und kraftlos aus den Speakern plätschert. Am Songmaterial gibt´s indes nicht viel auszusetzen. Der Kloß sitzt schön tief im Hals, so wie es bei dieser Musikart sein muss. Was will man mehr?
Anspieltipps: At Night, Lackrosy, Save Me Or Destroy Me
- Redakteur:
- Alex Straka