GRAVE FORSAKEN - Fight To The Death
Mehr über Grave Forsaken
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Soundmass / Twilight
- Release:
- 21.05.2010
- Mutilator
- Fight To The Death
- War Is Hell
- Black Saturday
- The Years Of Carnage
- Call Me A Dreamer
- Destruction Comes
- In Our Time Of Trial
- This Dying Day
- Light In The Shadow
Eigenwilliger Old-School-Thrash aus Australien.
Warum eigentlich? Warum klingen alle bands, die ihren Ursprung in Australien haben, so anders? Was genau definiert die Eigenständigkeit des Sounds von Down Under? Es mutet schon unheimlich an, dass nahezu jeder Release vom kleinen Kontinent etwas Spezielles an sich hat, sei es nun eine futuristische Note, die Portion Extraschmutz, eigenwillige vokale Performances, oder was auch immer. Fakt ist: Australien ist eine Brutstätte für innovative härtere Klänge und wird diesen Ruf wohl auch so schnell nicht ablegen!
Dass mit GRAVE FORSAKEN konträr dazu eine Band an den Start gegangen ist, die eher Richtung Westen schielt und sich mit Elementen aus der Bay Area schmückt, passt da irgendwie gar nicht ins Bild. Und wie bitte schön können die Australieer die Inhalte der Teutonen-Szene aufgreifen, ohne dabei an ihren eigenen musikalischen Patriotismus zu appellieren? Nun, GRAVE FORSAKEN präsentieren sich auf ihrem neuen Album "Fight To The Death" jedenfalls alles andere als konventionell-australisch, pflegen zwar einen durchgängig eigenwilligen Sound, der hier und dort noch etwas mehr Power vertragen könnte, an sich aber gerade für das Old-School-Publikum interessant sein dürfte. Denn, und das ist dann doch wieder der Down Under-Faktor: Fans von FORBIDDEN und EXODUS werden hier genauso schwer angetan sein wie SODOM-Liebhaber der ersten Stunde. Einheitlich geballert wird auf "Flight To The Death" nämlich nicht!
Schade ist daher, dass die dünne Produktion so einiges versaut. Gerade in den ersten Takten kommt man ohne Aufwärmphase nicht klar, weil die zumeist im mittleren Tempo gehaltenen Riffs nicht das Durchsetzungsvermögen haben, welches man sich von einer solchen Platte wünscht. 'Mutilator' und 'War Is Hell' sind beispielsweise richtig gute Songs, leiden aber unter dem fehlenden Punch des Endmixes. Diesen zu kaschieren gelingt GRAVE FORSAKEN vor allem im zweiten Teil des Albums, in dem die Band generell mehr Abwechslung von ihren Songs fordert. 'Call Me A Dreamer' fungiert mit einigen weiblichen Vocals als Sonderling, der aber spektakuläre Nummern wie 'In Our Time Of Trial' und 'This Dying Day' nicht mehr als Außenstehende hängen lässt. Je weiter die Platte fortschreitet, desto mehr trauen sich GRAVE FORSAKEN, desto eigenständiger und außergewöhnlicher wird schließlich auch wieder das Album - und schon sind wir wieder bei der Einleitung: Australische Musik ist irgendwie anders. GRAVE FORSAKEN lösen sich zwar auf "Fight To The Death" nicht zu weit von gängigen internationalen Standards, aber der Stempel ist nicht so einfach zu entfernen. Gut so!
Anspieltipps: War Is Hell, In Our Time Of Trial, Black Saturday
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes