GRAVETY - Into the Grave
Mehr über Gravety
- Genre:
- Epic Heavy/Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion/Source of Deluge Records
- Release:
- 30.03.2012
- Entrance
- Stroke of Fate
- Decay of Life
- Judge Your God
- False Messiah
- Into the Grave
- Asylum
- Curse of the Catacombs
- Summoning Ritual
- Axe of Execution
An sich solides, aber unter Spannunsarmut leidendes Heavy/Thrash-Scheibchen.
"Thrash 'n' Doom Metal" haben die Saarländer von GRAVETY ihren hauseigenen Stil getauft. Mit ihrer kürzlich erschienen, ersten Scheibe "Into the Grave", wird versucht, diesem Etikett Ausdruck zu verleihen. Das gelingt in meinen Ohren nicht ganz, das Ergebnis liegt irgendwo zwischen mäßig und einigermaßen ordentlich.
Thrash findet sich in GRAVETYs Mucke. Auch Doom, in kleineren, verdünnten Quantitäten. Im Endeffekt verbindet die Songs auf dem Debüt aber eines: Heavy Metal im engeren Sinn des Wortes. Angethrashter Traditionsstahl in epischer Geschmacksrichtung. Neben den gelegentlichen Growls von Gitarrist Gernot, predigt Mikromann Kevin Portz feurig die Songtexte an den Mann und macht dabei seinen Job zwar ganz gut, aber ebenso zu eindimensional auf lange Sicht. Es wird zwischen inbrünstigem Klargesang, giftigerem Fauchen/Knurren und mönchshaftem Doom-Sermon alterniert. Einen richtigen Spannungsbogen, oder Gänsehaut, schafft man jedoch meist nicht.
Die Musik selbst rifft und kreucht und fleucht zwischen thrashigen Galopp-Gitarren und Midtempo. Den erwähnten Doom fand ich klar hörbar nur im Titeltrack, der auf einer neueren CANDLEMASS-Scheibe nicht schlecht aufgehoben wäre. Jedwede restliche Verdammnis vereint sich mit dem "Epic" Spezifikator, der dem eigentlichen Genre voranzusetzen ist. Auf manchen Tracks findet sich eine schöne, von Gitarrenlautung heraufbeschworene Mächtigkeit, die unter 100-Meter-Steinstatuen kämpfende Barbarenhorden vor das geistige Auge ruft. Nicht ganz purer Doom, aber der nächstdickere, altvordere Zyklopenmauerbau. Leider kommt dieser Aspekt bei GRAVETYs Musik für meinen Geschmack einfach zu kurz. Es wird zu sehr auf eher harmlosere Heavy/Thrash Metal-Dynamiken gebaut.
Aber naja, wenn man die Tatsache mal ignoriert, dass jedes Review sowieso immer subjektiv ist, bin ich als bekennender Doomkopf (hurr durr) und Kaum-Traditionsstahlhörer (ja, diese Kombi gibt es) eventuell nicht der beste Ohrleiher und Senfvergeber für GRAVETYs Musik. Gefällt einem gerader Schwermetall, kann man sicher schlechtere Kaufentscheidungen treffen. Für mich bewegt sich im Schnitt allerdings alles im unberührenden "schon OK"-Bereich.
Mir wäre lieber gewesen, die Band hätte dem Doom im Thrash 'n' Doom mehr Ausdruck verliehen. So bleibt ein nicht schlechtes, aber auch nicht umwerfendes Album.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Daniel Wimmer