GRAVEYARD (ESP) - The Sea Grave
Mehr über Graveyard (ESP)
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- War Anthem Records
- Release:
- 08.03.2013
- R'lyeh I
- The Visitations Of Thee Great Old Ones
- Faces Of The Faceless
- Blood Of Vengeance
- In Deep Slumber
- The Nurturing Of The Cadaver
- ...And The Gods Grant Thee Death
- Who Art Thou, O Witch, That Seekest Me?
- Cult of The Shadows Pt. II: I Am The Lord Of Spirits
- R'lyeh II
- Of He Who Sleeps
- R'lyeh III
Düsterer Old-School-Death von der iberischen Halbinsel
Die südeuropäische Extrem-Metal-Szene war im Vergleich zur nordischen Nachbarschaft bisher immer ein vergleichsweise laues Lüftchen. Insbesondere Spanien und Portugal konnten sich bis dato nur sehr, sehr selten mit anständigen Bands und Releases durchsetzen und gelten allgemeinhin als Niemandsland im Black- und Death-Metal-Sektor. Den fehlenden Support haben auch GRAVEYARD in den vergangenen sechs Jahren spüren können, denn trotz eines fleißigen Veröffentlichungskalenders mit zahlreichen EPs und Split-Geschichten sind die Spanier bis heute ein unbeschriebenes Blatt, dem sich ausschließlich Underground-Puristen angeschlossen haben.
Dabei ist der apokalyptische Sound und der teils rumpelige Todesblei-Klang, der nicht selten an die Vorreiter der amerikanischen Szene erinnert, keinesfalls minderwertig, wie nun auch das mittlerweile dritte vollständige Album beweist. "The Sea Grave" mag zwar gewissermaßen keine Offenbarung sein, hat gerade im hinteren Teil auch seine Schwächen, überzeugt jedoch über weite Strecken mit doomigem, nihilistischem Death Metal, der seine Stärken vor allem dann ausspielt, wenn man ihm Zeit für das feine Wechselspiel aus verschleppten Passagen und betonten Old-School-Grooves gibt. 'The Visitations Of The Great Old Ones' mit seinen dezenten AUTOPSY-Vibes macht hier den Anfang, 'Blood Of Vengeance' und 'In Deep Slumber' folgen alles andere als unauffällig. Und wenn dann in 'Who Art Thou, O Witch, That Seekest Me?' der Ursprung dess gesamten Genres reanimiert wird, fühlt man sich sogar kurzzeitig in die späten Achtziger versetzt, als dieser Sound seinen Ursprung nahm.
Mit Frontmann J. Bastard haben GRAVEYARD ferner einen Frontmann in ihren Reihen, dessen gepflegtes Röcheln den Songs einen klaren Stempel aufdrückt. Diabolisch und eindringlich gibt seine Stimme dem Material ein noch fieseres Antlitz und gehört zu den entscheidenden Charakteristika des kaum innovativen, dafür aber stellenweise enorm intensiven Songwritings.
Lediglich im Schlussabteil von "The Sea Grave" fahren GRAVEYARD das Niveau ein wenig herunter, begünstigt durch die kurzen Interludes, aber auch wegen Kompositionen wie 'I Am The Lord Of Spirits' und 'Of He Who Sleeps', die ein wenig zum restlichen Stoff abfallen. Abgesehen davon ist das neue Album dieser Iberer aber sicherlich aller Ehren wert und für Freunde des ganz rohen, alten Death Metals nicht nur für eine kurzzeitige Hörprobe empfehlenswert.
Anspieltipps: The Visitations Of The Grear Old Ones, Blood Of Vengeance
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes