GREAT DISCORD, THE - Duende
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2015
Mehr über Great Discord, The
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metal Blade (Sony)
- Release:
- 29.05.2015
- The Aging Man
- Deus Ex Homine
- Eigengrau
- L'homme Mauvais
- Self Aeta
- A Discordant Call
- Woes
- Angra Mainyu
- Illuminate
- Ephemeral
TESSERACT meets COHEED AND CAMBRIA? Hübsch!
THE GREAT DISCORD ist eine Band aus Schweden, die mit "Duende" - was so viel bedeutet wie "eine Seele zu haben" - ihr Debüt auf den Markt wirft. THE GREAT DISCORD ist eine Progressive-Metal-Band und zielt daher eher auf ein offenes Publikum ab und ich kann mir gut vorstellen, dass das Quintett viele Freunde finden kann, auch wenn ich noch ein gewisses Verbesserungspotential höre.
Der Sound der Band erinnert mich schnell an eine Kreuzung aus COHEED AND CAMBRIA und TESSERACT (mit Sänger Ashe O'Hara). Der Gesang ist nämlich ähnlich glasklar, emotional, zerbrechlich und doch präsent, eindringlich und feminin. Ein Blick ins Line Up verrät mir dann, dass mit Fia Kempe tatsächlich eine Dame den Gesang übernimmt, was mich schon überrascht. An der Instrumentenfraktion merkt man deutlich, dass es sich eindeutig um eine Metalband handelt, denn die vier Herren geben mächtig Feuer aus Saiten und Fellen. Ihre Vorliebe für KING CRIMSON einerseits, MESHUGGAH andererseits, geben der Musik viel Abwechslung und Spannung.
Der Opener 'The Aging Man' zeigt dann auch deutlich wie gut die Mischung funktioniert. Die Nummer wuselt umher, springt durch verschiedene Rhythmen und kann durch den einfühlsamen Gesang Fias mit Eingängigkeit glänzen. Eine Wucht! Total euphorisiert erwarte ich 'Deus Ex Homine' - und werde ehrlich gesagt enttäuscht. So einen zähen Song als zweiten Track und nach so einem fulminanten Start zu bringen, ist wirklich schade. An anderer Stelle würde ich vielleicht Gefallen finden. 'Eigengrau' ist laut Band ein Song über Drogenmissbrauch, eines von vielen dunklen, unangenehmen Themen auf "Duende" und erzählt eine Story. 'L'Homme Mauvais' kann seine Djent-Affinität nicht verheimlichen und fühlt sich sehr vertraut für mich an.
Ich muss gestehen, dass sich nun eine gewisse Routine einstellt, die sich leider immer wieder mal einschleicht, Songs wie 'Selfæta', 'A Discordant Call' oder 'Angra Mainyu' sind zu austauschbar. Erst 'Woes' kann wieder mit gedrosseltem Tempo und leidenschaftlichem Gesang Fias aufwühlen. Spätestens jetzt macht der Albumname total Sinn. Ein kleiner Hit sogar ist 'Illuminate' auch wenn ich die Akkordfolge nicht das erste Mal höre, sehr hübsch!
"Duende" ist ein tolles, eigenwilliges Album mit bedrückender, aber auch befreiender Musik. Davon bin ich einerseits begeistert, wie gesagt weist "The Great Discord" jedoch auch einige Lücken auf. Progressive-Metal-Fans sollten auf jeden Fall ein oder zwei Ohren riskieren.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke