GREAT KAT, THE - Beethoven's Guitar Shred (DVD)
Mehr über Great Kat, The
- Genre:
- Shred/Classical Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- TPR Music/MVD
- Release:
- 19.04.2009
- The Flight Of The Bumble-Bee
- Torture Techniques
- Paganini's Caprice #24
- Blood
- Beethoven's 5th Symphony
- Islamofascists
- Bachs Brandenburg Concerto #3
- - Shred Bonus Features -
- Hot Shred Bits 2
- Shred Geniuses
- Metal Fugue: Bach's The Art Of The Fugue
- Shred Credits
- Shred Kartoon
THE GREAT KAT shreddert in gewohnt polarisierender Art und Weise klassische Stücke - nur etwas für Maniacs!
Katherine Thomas alias THE GREAT KAT gehört zweifelsohne zu den schnellsten und technisch bemerkenswertesten Shred-Gitarristen dieser Welt. Die langmähnige Blonde malträtiert das Griffbrett ihrer Sechssaitigen seit über zwei Jahrzehnten aufs Extremste und gniedelt dabei klassische Stücke von Antonio Lucio Vivaldi, Ludwig van Beethoven oder auch Paganini mit schlappen 300 Tönen pro Minute.
Jüngster Erguss ihres extremen Schaffens: die DVD "Beethoven's Guitar Shred". Insgesamt sieben gewohnt kurze Stücke bei einer lumpigen Gesamtspielzeit von fünfzehn Minuten gibt die Shredder-Lady zum Besten. Verpackt in Netzstrümpfen, eng anliegende Tops sowie Lack und Leder spielt sich die Blondine an ihrer Klampfe in andere Sphären und zollt - wie es Fans von ihr gewohnt sind – auf ihre Art und Weise klassischen Genies Tribut. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache und auch mir bietet sich ein sehr ambivalentes Bild der unwirklichen Szenerie.
'The Flight Of The Bumble Bee' wird in einem absoluten Höllentempo in knapp über 40 Sekunden heruntergeschreddert und THE GREAT KAT bricht hier einen Geschwindigkeitsrekord. Bereits auf ihrem Erguss "Beethoven On Speed" (1990) verwurstete sie dieses Stück. Nur, dass die damalige Version besser klang. Gewohnt extrem präsentiert sich die Gitarristen, wenn sie übertrieben fies dreinblickend in die Kamera stiert und dabei alles und jeden wahlweise an der Geige oder an ihrer Klampfe zu Tode shreddert. Bei 'Torture Techniques' ist der Name Programm und visuell zeigt dieser Clip wieder einmal sehr deutliche S/M-Anklänge, wenn THE GREAT KAT wahlweise Männer in Käfige sperrt, die Peitsche schwingt, Finger mit Zangen traktiert oder ziemlich nervig ins Mikrophon brüllt. Also alles beim Alten, denn eine taugliche Sängerin war die Dame bekanntlich noch nie. Wäre da nicht die coole Gitarrenarbeit bei den Soli, so könnte man den Krempel komplett vergessen.
Auch mit der 'Caprice #24' von Paganini recycelt die Gitarrenhexerin wieder ein Stück, das bereits auf "Beethoven On Speed" zu finden war - heute setzt sie es aber spielerisch beeindruckender als damals um. Das Fragment der fünften Sinfonie von Beethoven wird zwar affig schnell heruntergespielt, geht aber in dieser Version am Zuhörer vorbei. Interessanter ist da schon die tolle Version des dritten Brandenburgischen Konzerts von Bach, das auch optisch gemäßigter inszeniert wird. In weißem Fummel und Lackstiefeln präsentiert sich die Lady etwas verspielter, gerade wenn man diesen Videoclip mit den üblen Machwerken 'Blood' oder 'Islamofacists' vergleicht. Das zuletzt genannte Stück enthält angedeutete Enthauptungszenen, die indiskutabel sind, und taugt kompositorisch mal gar nicht. Auch 'Blood' mit seiner lächerlichen visuellen Darstellung – Kat hat sich hier sehr stilvoll mit lecker Kunstblut eingesaut – ist ein Fall für die Tonne. Das Bonusmaterial der DVD ist nicht der Rede wert. Lediglich der Cartoon, der THE GREAT KAT beim Shreddern zeigt, ist ganz nett inszeniert.
So bleibt unter dem Strich festzuhalten, dass der Name THE GREAT KAT auch im Jahr 2009 für drei Dinge steht: beeindruckende spielerische Klasse an der E-Gitarre in extremer Form, Provokation durch ihr Image und ihre optische Erscheinung und ein hohes Maß an Polarisation in der Musikwelt, welches ihr künstlerisches Schaffen auslöst.
Somit wäre alles gesagt. Value for Money bietet "Beethoven's Guitar Shred" bei fünfzehn Minuten Spielzeit wahrlich nicht. Somit ist diese Veröffentlichung auch nur etwas für Fans von THE GREAT KAT, die diese DVD für knapp zehn US-Dollar über den deutschen Vertrieb MVD Entertainment Group hier bestellen können. Wohl bekomm's.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Martin Loga