GREAT SABATINI, THE - Dog Years
Mehr über Great Sabatini, The
- Genre:
- Noise Rock/ Experimental/ Hardcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Solar Flare Records
- Release:
- 02.06.2014
- The Royal We
- Guest Of Honor
- Nursing Home
- Periwinkle The Hammer
- Reach
- Aleka
- Munera
- Pitchfork Pete
- Ditch Diggers Unlimited
- Life During Wartime
Kanadonoise.
Für den puristischen, abgehakten und vor allem direkten Noise Rock dürfen THE GREAT SABATINI erst gelobt werden, nachdem dieser wundervoll auffällige Bandname gewürdigt worden ist. Dann noch dieses psychogene Monster in Portraitspose auf dem Cover - und schon kann das Spekulieren losgehen. Oder wir lassen das Drumherum einfach weg und hören, was das Quartett aus dem kanadischen Montreal uns zu sagen hat. Von Angesicht zum Ohr sozusagen.
"Sagen" ist hier auch relativ, denn die Textdarbietungen werden ausschließlich schreiend angeboten. Hier zusätzlich die Worte Punk oder Harcdore nicht zu benutzen, würde dem hektischen Album nicht gerecht werden. Also: Hardcore. Was die Geschwindigkeit einiger Stücke betrifft. Und brennende Stöcke und Finger gibt es obendrauf. Die Kürzwürze der Stücke ist dementsprechend scharf angerührt, wohltuend dabei, dass auch in 2:02 Minuten von 'Nursing Home' trotzdem experimentiert und scheinbar hemmungslos gejamt wird. Kontrovers und unkonventionell sagen die einen, verkopft chaotisch die weiteren. Ich sage: Musik für die Unterbrechung des giftigen Alltagstrotts.
Bissig, sperrig und ungehobelt. Vier Typen auf dem Weg, den sie nicht erklären werden. Und das Gejamme, der noisigschmissige Ausflug und Auswuchs war keine Ausnahme. Nach wenigen geschrienen Worten gibt es eine Ladung Rockpulver unter die Nase – solches, was Schnupfen auslöst oder eben manchmal Euphorie. Unbedingt erwähnenswert ist der grobschlächtige und fein komplexe Klang dieser Klanghappen. 'Reach' zum Beispiel getragener, mit hymnischem Gesang im ganzen Geböller, welches sich hier in eine sehr moderne Postrocknoise verwandelt.
'Aleka' beweist, dass sich die vier Franco-Kanadier nicht um Erwartungen scheren. Ja und dann da hinten in "Dog Years" wird das Ganze verdrehter, wirklich verkopfter und verstümmelter. 'Pitchfork Pete' – der Betonmischer auf der Abschrottwiese, 'Ditch Diggers' vollkommen ausgefranst und das Ende in traditioneller Noiserockmanier – sehr dick aufgeschmiert.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben