GREED - One Of Seven
Mehr über Greed
- Genre:
- Neo Thrash
- Label:
- Gordeon Music
- Release:
- 07.04.2003
- With Both Legs Broken
- Flex
- Using Your Gift
- Abuse Me Again
- Shockwaves
- Ill To The Bone
- In Shadows
- One Of Seven
- Fractured
- F.U.C.K.
- Incarcerated
- Know This
- Post Human
Europäer hinken in Sachen modernem Metal immernoch etwas hinterher. Etwas. Bands wie EKTOMORF, EMIL BULLS, RAMMSTEIN, nicht zu vergessen die Neo-Gründer CLAWFINGER, zeigen, dass in der Alten Welt einiges neues auf den Brettern, die den Ohren die Welt bedeuten, herumtourt. So auch die internationale Combo namens GREED.
GREED spielen guten Neo Thrash, der in seinen Grundzügen genau das hat, was Neo Thrash zum Neo Thrash macht: Harte Rhythmen, hier und da ein paar Spezialeffekte und ein tiefer grollend-grooviger Sound. Das war's dann aber auch schon.
Der schnelle, tiefe und vor allem harte Sound trifft einen erst wie ein Dampfhammer, aber man gewöhnt sich ja bekanntermaßen an alles. Deshalb verliert das Album auch schon nach „Abuse Me Again“ an Aufmerksamkeit, und irgendwann, wenn Stille herrscht, bemerkt man, dass es an der Zeit ist die nächste Platte einzuwerfen.
Technisch haben die Jungs es drauf, der Sound ist sauber, die Riffs gut eingespielt und man kann in den Liedern eine klare Linie heraushören, nach dem sich der ganze Rhythmus richtet. Die Instrumente sind vollkommen in der Gewalt ihrer Besitzer, nur der Sänger hält nicht ganz mit und ist somit ein Problem: Er grölt seine Texte wütend in das Mikro, jedoch kommt sein Gesang unfreiwillig jung daher, da ist keine Tiefe in der Stimme; vom Gesangsstil mal ganz zu schweigen. Irgendwie hab ich das schon mal gehört...klar, bei den Großen des Neo Rocks - anstelle auf seine persönliche Stimme und seine eigene Gesangsart zu bauen, versucht Sänger Dave immer wieder, seine Vocals zu verstellen, was sich verdammt scheiße anhört. Allein in den ruhigen Passagen, die anscheinend quasi jede Neo Thrash-Scheibe haben muss, entfaltet sich seine Stimme in den richtigen Bahnen. Sonst nirgendwo.
Vom Sound her sind die Fünf international zusammengewürfelten GREEDer irgendwo zwischen ILL NINO und EKTOMORF einzuordnen - er ähnelt den potentiellen Vorbildern sehr, hört sich ab und zu nach den alten MACHINE HEAD an und groovt gewaltig. Eine typische Neo Thrash-Band halt. Warum die als Vorprogramm für die EMIL BULLS herhalten mussten, verstehe ich noch immer nicht, als Support einiger klassischer Thrash-Bands hätten die Fünf mit Sicherheit besser gepasst.
Während die BULLS auf der Bühne mächtig hin und her hopsen und einen auf Böse-kleine-Teenies-Metal machen, reißen GREED tatsächlich das Set ab. Bei so was fangen EMIL-Fans doch an zu weinen.
Im Fazit ein gutes, fetzendes Album, das jedoch ohne irgendwelche Überraschungen durch den CD-Player rotiert.
Anspieltipps: With Both Legs Broken, Flex, Abuse Me Again
- Redakteur:
- Michael Kulueke