GREEN.FROG.FEET - 11 Ways ... To Kill Your Idols!
Mehr über Green.Frog.Feet
- Genre:
- Punkrock
- Label:
- ModernNoise/Cargo
- Release:
- 23.02.2007
- To All The Heroes
- Where Is The Love
- All Capriccio
- Bullets & Angels
- My Anthem
- Ballerina
- When Lights Are Out
- Perfect Man
- Good Bye Hollywood
- Sparkling You
- The Last Song
Der bemüht witzige Bandname rult nicht wirklich, auch nicht, wenn man sich wie die fünf Regensburger dem Gute-Laune-Melo-Punk verschrieben hat, der durchaus Platz für Gags aller Art bietet. Das Problem ist allerdings, dass sie außer bei NOFXs Fat Mike noch nie lustig waren. Insgesamt lässt das Quintett die Plattheiten aber stecken, obwohl mich die flachen Texte von 'Sparkling You' und 'Where Is The Love' nicht in die Glückseligkeit katapultieren.
Dass der dritte Longplayer der Jungs nicht in die Grinse-Einbahnstraße hoppelt, ist auch musikalisch bedingt. GREEN.FROG.FEET sind von der zweiten und dritten Melodycore-Welle beeinflusst, die massive Tempodrosselungen und ein paar melancholische Zwischentöne mit sich brachte, weil sich die Freundinnen der Musiker in Hundertschaften aus dem Staub machten und einige Bands einfach alt und ranzig wurden. Klar, auch das "11 Ways ... To Kill Your Idols!"-Songmaterial ist immer noch kilometerweit von Trübsalblasen entfernt, aber es ist wenigstens nicht ekelhaft fröhlich. Und es beherbergt ein paar Tracks, in die sauber ausgearbeitete Gesangslinien gepuzzelt wurden, wie das rockige 'To All The Heroes', das kontrolliert zappelnde 'My Anthem' oder 'All Capriccio'. Nummern, die sich langfristig festsetzen, kann man abgesehen von dem coolen 'Bullets & Angels', dem härtesten Track der Platte, der mit ein paar kernigen Shouts überrascht, allerdings nicht ausmachen. Da haben die Ami-Kollegen in der Vergangenheit schon schwerere Geschütze aufgefahren – oftmals schleimten sie sich dabei ohne Rücksicht auf Verluste in die Kinderzimmer (u. a. BLINK-182). Und phasenweise rutscht die Angelegenheit sogar in die nackte Unauffälligkeit. 'When Lights Are Out', 'Sparkling You', der College-Rocker 'The Last Song' und der mit zu viel Schubidu und Lalala um die Ecke biegende Power-Pop von 'Ballerina' (der Anfang erinnert an PANIC! AT THE DISCO – erschreckend!) nerven zwar nicht, aber haben auch nichts, was einen aufgeregt an der Repeat-Taste rumfingern lässt.
Was GREEN.FROG.FEET letztlich sehr gut gelingt, ist das Verbergen der Herkunft. Der Fünfer klingt durch und durch amerikanisch, muss sich im Gegenzug aber auch an all den US-Kapellen messen lassen. Und die Hitdichte von "11 Ways ... To Kill Your Idols!" ist im direkten Vergleich nur im Mittelfeld anzusiedeln. Auch die hiesige Konkurrenz wie etwa SCOREFOR, mit denen die Burschen demnächst durch ein paar Clubs tingeln werden, hat zurzeit noch die Nase vorn.
Anspieltipps: Bullets & Angels, To All The Heroes, My Anthem
- Redakteur:
- Oliver Schneider