GREEN LABYRINTH - Sequences
Mehr über Green Labyrinth
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Fastball Music / BOB-Media
- Release:
- 23.06.2023
- Dreamland
- Haunted
- Limited
- The Art Of Betrayal
- Trapped Soul
- Brave The Storm
- Enemy
- Meaning Of Life
- The End
Interessante, aber nicht immer stimmige Legierung.
"Sequences" heißt das neue Album des Quintetts GREEN LABYRINTH aus der Schweiz. Beim ersten Anhören der Scheibe mag man die Band für einen weiteren Vertreter in der Legion der NIGHTWISH- und WITHIN-TEMPTATION-Nacheiferer halten. Aber bald stellt man fest, dass der Metal der Gruppe mit opernhafter weiblicher Stimme auch mit Elementen von Progressive, Symphonic und sogar extremen Spielarten angereichert ist.
Die Scheibe startet sehr eindrücklich mit 'Dreamland'. In seinem acht Minuten bringt die Nummer typische prog-metallische Elemente, orchestrale Klänge, die klassische Stimme, aber auch Growls und einen akustischen Abschnitt unter. Aber gut, warum soll eine Prog-Band zum Auftakt nicht ein Zeichen der Selbstdarstellung setzen? Die Schwäche der Band, mitunter schwerverträgliche Stilbrüche zu wagen, wird bei 'Limited' besonders deutlich. Das Stück kombiniert zunächst poppige Keyboards mit sehr heftigen, beinahe hektischen Gitarren, um später die deutlichste sympho-metallische Ausrichtung zu nehmen. Als härteste Nummer des Albums dürfte sich 'Trapped Soul' erweisen, das schöngeistige Keyboards mit einem abgehackten Thrash-Riffing kombiniert und schließlich mit Death-Metal-"Gesang" überrascht. Bei 'Meaning Of Life', das eher episch beginnt, dann eine Klavierpassage enthält und in einem metallischen Finale endet, gelingen die Übergänge besser.
"Sequences" ist ein Album, das durchaus Pluspunkte aufweisen kann. Es gibt einige gelungene Intros, hübsche Melodien, nette Gitarrensoli, und auch der Bass spielt hin und wieder Melodie. Auch sind einzelne bemerkenswerte Details auszumachen, wie der mehrstimmige Gesang in 'Haunted' oder das Leadbreak von 'Enemy'. Aber die Neigung der Gruppe, gelegentlich kaum kompatible Stilelemente zusammenzubringen oder auch ruhige, getragene Passagen von einem hektischen Schlagzeug verprügeln zu lassen, erwecken den Eindruck, dass GREEN LABYRINTH hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Zudem erschwert die Angewohnheit, bei fast jedem Titel das komplette Arsenal einzusetzen, es den einzelnen Stücken, ein eigenes Gesicht zu gewinnen. Doch die Substanz ist auf jeden Fall da.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser