GRENDEL - A Change Through Destruction
Mehr über Grendel
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Firebox
- Release:
- 04.05.2009
- One Desire
- A Change Through Destruction
- Dialog With Pain
- The Deaf Cult
- Another Link In The Chain
- Forsaken Shell
- Quicksand
- Half-Life
- Trapped Inside
- Moment Of Silence
Die NICKELBACK des Death Metal melden sich fulminant mit ihrer zweiten Langrille zu Wort.
Wobei der gewählte Beiname durchaus positiv gemeint ist und sich rein auf die gesanglichen Qualitäten der Finnen bezieht. Was nicht bedeuten soll, dass GRENDEL - eine Gestalt der frühen angelsächsischen Heldenepik – nicht auch ziemlich metallisch zu Werke gehen können. Zwar ist "A Change Through Destruction" zumeist im mittleren Tempobereich angesiedelt, aber vor allem der Opener 'One Desire' lässt den Kopf wie von selbst mitschwingen und kommt mit einigen Gitarrenwänden und tiefen Growls daher. Hinzu gesellen sich denn auch noch Keyboards, nie zu aufdringlich und leicht an AMORPHIS erinnernd. Weshalb die finnischen Landsmänner im Promoschreiben wohl auch als großer Vergleich herhalten müssen, und zwar mit den Worten "this is what AMORPHIS should sound in 2009".
Nun, man sollte die Herren Tomi Joutsen & co. ihr eigenes Ding durchziehen lassen, so wie im hier vorliegenden Fall die Herrschaften um Mikko Virtanen und Mika Kivi. So wirklich greift der Vergleich – mit Ausnahme einiger besagter Tastenakkorde – nämlich nicht, was uns zur Überschrift zurückführt: Deuten der Frontman und sein Gitarre spielender Background-Sänger im groovenden Titelsong und in 'Dialog With Pain' ihr gesangliches Können zunächst nebst Growls nur im Refrain an, überwiegt im langsamen 'The Deaf Cult' erstmals der klare Gesang. Und spätestens mit der Ballade 'Another Link In The Chain' sollte jedem klar sein, wie der werte Schreiber auf den NICKELBACK-Vergleich kommt. Wie gesagt, absolut positiv gemeint, denn wie der werte Mikko es schafft, zu grunzen, klarer zu singen, mal à la SAMAEL zu klingen und dann noch mit einer charismatisch-tiefen Stimme wie jener von Chad Kroeger aufzuwarten, ist schon erstaunlich. Wobei besagtes 'Another Link In The Chain' insgesamt mit einem ziemlich Hit-Potenzial zu überzeugen weiß, dass jeden auf die Tanzfläche ziehen dürfte: Beginnend wie ein RAMMSTEIN-Stampfer, folgt besagter SAMAEL-Einschlag, mal wieder Growls, dann ein ins Ohr gehender Refrain und vorm letzten Refrain noch einen netten Zoom-Effekt über die Gitarren gelegt. Und dies Mischung funktioniert wirklich! Die Balladen 'Forsaken Shell' ist ein weiterer Kandidat für die NICKELBACK-Kategorie, allerdings in einer recht depressiven Art und Weise. Das ebenfalls langsam beginnende 'Quicksand' weiß hingegen zwischendurch mal die Handbremse zu lösen. Und während das sechsminütige 'Half Life' mit einem zweistimmigen Refrain Gänsehaut verbreitet, hat der Chorus von 'Trapped Inside' durchaus Ohrwurm-Charakter.
Und habe ich schon die hin und wieder auftretenden Keyboard-Gitarren-Duelle erwähnt? Nein, nicht so frickelig wie bei CHILDREN OF BODOM, stattdessen im – richtig geraten – Midtempo. Aber vor allem durch die oben groß und breit erläuterten gesanglichen Qualitäten ihres Frontmans, sollten sich GRENDEL mit ihrer zweiten Langrille eine größere Hörerschaft erreichen. In ihrer Heimat haben sie das bereits, dort landete schon das Debüt in den Top20. Ja, ich weiß, in den Metal-lastigen finnischen Charts kein großes Ding, aber beim vorliegenden Fall der richtige Wink.
Anspieltipps: One Desire, Another Link In The Chain, Forsaken Shell
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Carsten Praeg