GREYHAWK - Keepers Of The Flame
Mehr über Greyhawk
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Fighter Records / Xtreem Records
- Release:
- 16.06.2020
- Gates Of Time
- Frozen Star
- Drop The Hammer
- Halls Of Insanity
- The Rising Sign
- R.X.R.O.
- Don't Wait For The Wizard
- Black Peak
- Masters Of The Sky
- Ophidian Throne
- Keepers Of The Flame
Hässlich - aber toll.
Oh Mann, man braucht schon einigen Mut, um diesem Album trotz seines Artworks eine Chance zu geben. Die knalligen Farben, die verschrobene Perspektive, die dargestellten Figuren an sich - das ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Aber zieht wenigstens meine Aufmerksamkeit auf sich und hebt sich von den zahllosen anderen Promos ab. Wenn dann noch der Promotext von DIO, MANOWAR, YNGWIE MALMSTEEN und JUDAS PRIEST fabuliert, bin ich doch etwas angefixt. Der Mut sollte sich auszahlen, denn der erste Langspieler von GREYHAWK ist wirklich gelungen.
Die Band aus Seattle hat sich vermutlich nach einer Welt aus Dungeons & Dragons benannt, das legt zumindest eine schnelle Google-Suche nahe und da ergibt das "Artwork" auch einen gewissen Sinn, nehme ich mal an. Hässlich ist es dennoch. Mit "Keepers Of The Flame" wird dem geneigten Hörer traditioneller epischer Metal angedient, den man gut mit VISIGOTH vergleichen kann. Denn Sänger Rev Taylor phrasiert durchaus ähnlich wie sein Landsmann Jake Rogers. Und ja, klar auch musikalisch bedient man die gleiche Schiene. Dabei geht GREYHAWK aber deutlich verspielter und lustiger zu Werke und erlaubt viel größere Tellerrandausblicke.
So wird bei 'R.X.R.O' yngwisch und rein instrumental gegniedelt, 'Masters Of The Sky' hingegen ist ein echter Epik-Rocker mit zurückgelehnter Stimmung, 'The Rising Sun' geht beinahe als Gothic-Ballade durch und der schlussendliche Titelsong ist ein langsamer Stampfer mit ausgedehnten Solo-Parts und Keyboard-Abrundung. Mein Favorit ist das weit nach hinten platzierte 'Ophidian Throne', dessen leicht leiernder und gleichzeitig aggressiver Refrain sich weit in die Ohrmuschel fräst - ein großartiger Banger. Das ultrapositive 'Don't Wait For The Wizard' macht ähnlich viel Laune, vor allem dann, wenn die Handbremse zwischendurch gelöst wird.
Vom Intro 'Gates Of Time' bis zum titelgebenden Abgesang gibt es hier fünfundvierzig Minuten beste Laune, Faustrecker ohne Ende, tollen Gesang und fantastische Instrumentalisten. Neben schon erwähntem zeichnerischem Ausfall, ist auch die Produktion etwas gewöhnungsbedürftig altmodisch. Da hätte man mit einem klareren Sound noch ein bisschen mehr aus den Songs heraus kitzeln können. Aber das ist Nebensache - wenn die Faust oben steht und der Kopf unten wackelt, dann macht eine Band was richtig. Trag die Flamme weiter, mein grauer Falke, ich freue mich schon auf deine nächste Landung.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marius Luehring