GREYLEVEL - Hypostatic Union
Mehr über Greylevel
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- ProgRock Records
- Release:
- 15.07.2011
- Memory Remains
- Achromatize
- Terminal
- Pale Blue Dot
- Already, Not Yet
- Buried In Time
- Hypostatic Union
- Signals
Melancholische Harmonielehre im Prog-Rock-Gewand
GREYLEVEL sind mal wieder so ein Prototyp einer Band, die mit ihrem Erstling für eine Menge Begeisterung sorgt, anschließend dann aber wieder mir nichts, dir nichts in der Versenkung verschwindet. Vier Jahre sind seit "Opus One" bereits ins Land gezogen, und obwohl die emotionalen Klänge des Debüts mit dem schlichten Cover noch in bester Erinnerung sind, war nicht mehr wirklich damit zu rechnen, dass sich die Kanadier eines Tages doch wieder zurückmelden würden.
Getreu dem Motto 'Gut Ding will Weile haben' kehrt das Quintett nun mit dem fabelhaften Nachfolger "Hypostatic Union" zurück und interpretiert die progressive Rockmusik einmal mehr als Schmelztiegel melancholischer Melodien, besinnlicher Instrumentalkunst und eindringlicher Arrangements. "Hypostatic Union" wandelt klar auf den Spuren der frühen PORCUPINE TREE- und THE PINEAPPLE THIEF-Releases und baut auch vergleichbare Spannungsbögen auf, ist in seiner Grundstimmung aber noch eine Spur kompakter und fokussierter. Alle acht Kompositionen verlassen sich auf die streckenweise schon fast traurige Atmosphäre, schleppen sich phasenweise auch sehr gequält vorwärts, erreichen aber durch die vokale Kontrastwirkung und die wunderschönen Harmonien nie den Status der bedrückten musikalischen Mitleidstour. Songs wie 'Achromatize' und das tolle Titelstück sprechen diesbezüglich Bände, malen träumerische Klangbilder und verzücken zuletzt durch die feine Symbiose aus Melodie und begeisternder Gesangs-Performance.
Die einzige Kritik, mit der sich GREYLEVEL anno 2011 beschäftigen müssen, ist der dezente Mangel an Variabilität. Hin und wieder zaubern die Nordamerikaner zwar einen gelungenen Break aus dem Hut, doch gerade bei der Überlänge der meisten Tracks könnten die Songs dann doch ein kleines bisschen mehr Dynamik vertragen. Auf die grundsätzlich positiven Eindrücke wirkt sich dies jedoch selten aus; "Hypostatic Union" ist die vollendete Harmonielehre innerhalb der progressiven Rockmusik und, so plump das klingen mag, schlicht und einfach ein sehr schönes musikalisches Erlebnis.
Anspieltipps: Pale Blue Dot, Hypostatic Union
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes