GRIEVING PROCESS, THE - Assimilated Deformation
Mehr über Grieving Process, The
- Genre:
- Death-Grind
- Label:
- Anticulture Records / Plastichead
- Release:
- 06.11.2007
- Intro
- World Breaker
- Hunger For The Dead
- Home Movies
- Terminated
- Onslaught
- The Opposing View
- Twilight Of '68
Das freundliche englische Label Anticulture bringt uns in schöner Regelmäßigkeit die extremsten musikalischen Perversitäten ins Haus, die aus den tiefsten Tiefen der Hölle hochgewürgt werden. Somit füllen die Brüder und Schwestern aus Northampton eben jene Rolle aus, die früher mal Earache Records gehörte. Ein neues Phänomen in diesem Panoptikum der Widerwärtigkeiten hört auf den schönen Namen THE GRIEVING PROCESS und sondert auf dem Debüt-Album "Assimilated Deformation" den fiesesten, brutalsten und abgefucktesten Mix aus räudigem Death Metal und Grindcore ab, den ich seit langem gehört habe. Es ist schon beachtlich, mit welcher Urgewalt und Zerstörungskraft dieses erst seit dem vergangenen Jahr zusammen musizierende Quintett aus dem amerikanischen Bundesstaat New Jersey zu Werke geht. Dabei meucheln und massakrieren die Jungs auf beachtlichem handwerklichen Niveau, vor allem der Drummer hinterlässt die eine oder andere Maulsperre beim Zuhörer. Wer Geschwindigkeit und Präzision mit so atemberaubender Perfektion verbindet, ist ein großer Meister seines Fachs – oder da trommelt doch ein Octopus!?
So bietet "Assimilated Deformation" genau die richtige Kost für alle, die 95% der modernen Death-Metal-Formationen für Pussies und Weicheier halten, und stattdessen lieber zu den Klängen von ROTTEN SOUND, BRUTAL TRUTH, TERRORIZER und THE RED CHORD frühstücken. Dieses etwa 25 Minuten dauernde Inferno besteht aus dreckig-verschmierten Slow-Mo-Parts, abgefahrenen Breaks und jeder Menge technisch brilliant in Szene gesetzter, wirklich alles zerfetzender Blast-Eruptionen. Shouter James grunzt dermaßen viehisch ins Mikro, dass ich tiefes Mitleid für seine malträtierten Stimmbänder empfinde. Die Gitarrenarbeit hingegen kommt über gängige Genre-Standards nicht wirklich hinaus. Ist allerdings auch schwer für einen Klampfer, in diesem Gehacke ernsthafte Akzente zu setzen. THE GRIEVING PROCESS setzen voll und ganz auf die beängstigende Intensität und Brutalität ihres Sounds, da ist für Virtuosität und Feinheiten kein Platz.
Was bleibt mir noch zu sagen? Die Zielgruppe dürfte klar definiert sein, alle anderen lassen besser die Finger von diesem musikalischen Pendant zu einem stinkenden, ausgeweideten, verwesenden Kadaver. Eben den dürfte man mit der gleichen Mischung aus Ekel und Faszination betrachten wie ich "Assimilated Deformation", diesen Klang gewordenen Stahlkappenstiefeltritt ins Gemächt. Hallelujah, meine lieben Freunde! Hallelujah!!
Anspieltipps: World Breaker, Home Movies, Terminated
- Redakteur:
- Martin van der Laan