GRIM VAN DOOM - Grim Love
Mehr über Grim Van Doom
- Genre:
- Doom/Sludge
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Aural Attack
- Release:
- 11.09.2015
- Goddamn This Love
- Family Girl
- Snowfields
- The Storm
- Thulsa
- Butchr
- Frank Vilyn
- Nilsis
Metal zum langsamen Liebe machen. Oder doch nicht?
Dem Bandnamen gegenüber widersprüchlich macht GRIM VAN DOOM kein Doom Metal sondern Sludge, obwohl man zugeben muss, dass die musikalischen Differenzen, allen Feinheiten zum Trotz, relativ gering sind, und die Genregrenzen flüssig ineinander verlaufen. Das Wuppertaler Quartett versteht es jedoch, mit seiner ersten Full-length-Veröffentlichung, nicht nur Anhänger der schleppenden Metalgattungen - Sludge, Doom und Stoner - für sich zu begeistern, sondern auch Fans des Hardcoregenres. Dementsprechend vielfältig, und doch traditionell gehalten, präsentiert sich ''Grim Love''.
Bei ''Grim Love'' handelt es sich allem Anschein nach um eine Art Konzeptalbum, welches das meist besungene Thema überhaupt - Liebe - in ein grimmiges, düsteres Gewand kleidet. Somit ist die lyrische Basis, wie auch die rauchige Stimme von Sänger Lansky, eher dem Hardcore entsprungen und beide ergeben zusammen mit den Sludgeriffs von Dennis eine sehr einheitliche und wohldurchdachte Musik. Die Platte bewegt sich in Sachen Schnelligkeit fast ausschließlich im Midtempo, welches leider viel zu selten von langsameren Doomparts, die instrumental gesehen einfach erstklassig sind, unterbrochen wird. Leider wirken die wenig abwechslungsreichen Hardcorevocals in den schleppenderen Passagen etwas unpassend. Zwar hört man teilweise tiefere Guturals bei den besagten Parts, aber überwiegen tut der trockene, röchelnde Gesang.
GRIM VAN DOOMs Musik kennzeichnet sich vor allem durch einen dichten Gitarrensound, der erstaunlicher Weise nur von einer Klampfe erzeugt wird, sich jedoch anhört als wären es mindestens zwei. Hinzu kommt ein markanter, sehr präsenter, verzerrter Basssound. Dies ist sehr deutlich bei 'The Storm' zu hören, ein Song, welcher abwechslungsreiches Riffing und als Highlight ein atmosphärisches Bass- und Schlagzeugduett in der Mitte des Songs bietet. Passend endet der besagte Track in einem chaotisch musikalischen Brei, welcher wie ein sich entfernender Sturm in einem Fade-Out ausklingt.
Das darauf folgende Stück 'Thulsa' fällt, zumindest textlich, ein wenig aus der Reihe, beweist jedoch den Humor der Band, der sich in ihrer Obsession mit den Wörtern "Doom" und "Grim" ausdrückt. Denn 'Thulsa' handelt von dem gleichnamigen bösen, untoten Zauberer, Thulsa Doom, aus der "Conan der Barbar"-Saga. Passend zum Thema ist der Song langsamer und ist eher dem Doomgenre als dem Sludge zuzuordnen. Highlight der Scheibe ist jedoch der Song 'Frank Vilyn', welcher sich als richtige Doomwalze langsam zu einem GRIM VAN DOOM-typischen Midtemposchlepper mausert und in einem überraschenden Solo gipfelt. Auch stimmlich gesehen sticht dieses Lied durch seine lamentierenden Vocals und den häufigen Gebrauch von tiefen Growls zwischen den anderen sieben Songs heraus.
Anhänger von Sludge Metal und groovigen Midtempobeats sind bei GRIM VAN DOOM genau richtig. Aber auch Liebhaber von düsteren und atmosphärischen Klängen kommen bei den vier NRWlern auf ihre Kosten. Solide, einheitlich und gut produziert ist ''Grim Love'' ein empfehlenswertes Debütalbum.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Scott Kutting