GRIN (D) - Hush
Mehr über Grin (D)
- Genre:
- Psychedelic Rock / Doom
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- The Lasting Dose
- Release:
- 16.02.2024
- Hush
- Calice
- Gatekeeper
- Midnight Blue Sorrow
- Talons
- Portal
- Neon Skies
- Vortex
- Silver
- Pyramid
- Deathbringers
- Nothingness
- Venom
- Eyes Like Daggers
- The Tempest Of Time
- Torre Del Serpe
Stilistische Exploration ins Unbekannte.
Es ist eigentlich schwer vorstellbar, dass die beiden Musiker von GRIN bei ihren anstehenden Shows lediglich einzelne Teile ihres neuen Albums spielen werden. Die Band hat sich auf "Hush" weiter von ihren Sludge-Wurzeln reduziert, einige psychedelische Ingredienzien eingebaut, aber auch moderne Formen des Doom in die Songs eingestampft - und das alles in einer steten Wechselwirkung, die es eigentlich unmöglich macht, die insgesamt 16(!) Nummern individuell zu betrachten. Das vierte Werk des Duos aus der Hauptstadt ist eine kontinuierlich wachsende Symbiose, in der man Elemente von VENOM und CELTIC FROST ebenso verorten kann wie den üblichen BLACK SABBATH-Abriss in den manchmal fast schon martialischen Riffwänden. Da die Vocals dann aber wieder jene Passagen zitieren, für die GRIN bisher immer gestanden hat, gibt es doch leichte Annäherungen an die Sludge-Basis, wenn auch nur beim Gesang.
"Hush" hat bereits mittelfristig eine markant hypnotische Wirkung, ausgelöst durch das schleppende, leider nicht ganz so variable Riffing und die regelrecht beschwörerischen Vokalparts, zelebriert die Messe aber nicht nach konventionellen Mustern, verirrt sich deshalb aber auch manchmal in der eigentlich recht vielseitigen, in der Performance aber doch wieder engstirnigen Mixtur. Während die erste Hälfte noch von einigen spacigen Klangflächen bestimmt wird und zwischen dem harschen Riffing auch gerne mal ein paar melodische Einsprengsel verwendet werden, wird es zum Ende hin leider immer monotoner. Die Spannung nimmt analog zur Entwicklung der Songs ein wenig ab, und hatte GRIN zunächst noch einige erfrischende, eben psychedelisch begleitete Statements in petto, regiert am Ende eher der wenig inspirative Doom-Sound, der einfaach zu mechanisch klingt, als dass in ihm noch neue Impulse lauern könnten.
Mit "Hush" begeben sich die Berliner Musiker in ein stilistisches Niemandsland, was zunächst auch völlig unproblematisch ist. Doch da die Platte gen Finish ein wenig die Orientierung verliert, ist das Hörvergnügen auf dem vierten Longplayer leider ein ganzes Stück reduziert. Vor dem Hintergrund, dass die Platte - wie eingangs erwähnt - eher als Gesamtwerk funktioniert, ist "Hush" daher auch ein kleiner schritt zurück.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes