GRIN (PL) - Gnosis
Mehr über Grin (PL)
- Genre:
- Technical Thrash / Groove Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Deformeathing Production
- Release:
- 16.11.2018
- Prologue
- Universal Antidote
- Eyes Of The Creators
- Gnosis
- Rust On My Fingers
- Burnt By Life
- Need To Be A Human
- Simon Magus
- Turn Off My Brain
- Mental Hole
- Even For A Moment
Technischer Groove Metal mit eintönigem Geschrei.
Selten war ein Beipackzettel so passend wie bei den Polen von GRIN. Als Vergleichsbands werden hier beispielsweise CORONER und VOI VOD genannt, was tatsächlich einfach mal so stehengelassen werden kann. Vor zweiundzwanzig Jahren wurde das Quartett gegründet und schafft es erst jetzt, mit "Gnosis" ihr erstes Werk auf die Menschheit loszulassen. An der Qualität des musikalischen Vortrags kann die lange Entstehungsphase nicht gelegen haben, denn das, was hier aus den Boxen schallt, hat nichts mit Demostadium zu tun.
Die Musik ist tief in den Neunzigern verwurzelt: Fette Klampfen, Stakkato-Riffing und etliche Monster-Grooves. Dazu kommt die Vorliebe für Taktverschiebungen, gelegentliche Blastbeats und dem Erschaffen von Atmosphäre - auf Soli haben die Jungs jedoch weniger Lust. Alles übrigens verpackt in einer dicken und lebendigen Produktion. Das macht wirklich Spaß, ist zu keiner Zeit irgendwie klinisch und kommt mir in seiner musikalischen Ausrichtung auch nicht allzu häufig unter die Nase. Schwieriger wird es dagegen mit dem Gesang von Gitarrist Marcin Borzecki, der mich mit seiner Klangfarbe am ehesten an einen V.O. Pulver von GURD erinnert. Größtenteils schreit er auf einem Ton herum, was das Ganze nicht nur anstrengend, sondern auch uninspiriert macht. Das hat viel zu wenig Griffigkeit und mildert den Gesamteindruck erheblich. Ein positiver Hinhörer sind dann sogar die Passagen, in denen Marcin ausschließlich spricht ('Rust On My Fingers', 'Need To Be A Human'), was schon viel über das Geschrei aussagt. In dieser Disziplin hängt es aus meiner Sicht am meisten und besteht der größte Handlungsbedarf. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass es mit 'Prologue', 'Simon Magus' und dem Titelstück gleich drei Instrumentalstücke auf dem Album gibt, die aber den Karren nicht aus dem Dreck ziehen können.
Trotzdem ist "Gnosis" eine spannende und durchaus kurzweilige Reise, auf der es viel zu entdecken gibt. Fans von technischem Thrash Metal mit hohem Groove-Anteil sollten GRIN definitiv mal anchecken, denn auch Ron Royce und Denis Belanger gelten allgemein nicht als wirklich große Sängerknaben.
Anspieltipps: Eyes Of The Creators, Rust On My Fingers, Even For A Moment
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Chris Staubach