GROZA - Nadir
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/24
Mehr über Groza
- Genre:
- Post Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- AOP Records
- Release:
- 20.09.2024
- Soul: Inert
- Asbest
- Dysthymian Dreams
- Equal. Silent. Cold.
- Deluge
- Daffodils
Intensiv, brachial, monumental - und dennoch manchmal in einer gewissen Schleife.
Mit ihrem dritten Aufschlag wollen die Musiker von GROZA nun endgültig Nägel mit Köpfen machen und sich im atmosphärischen, modernen Black Metal auch international final etablieren. Die hochwertige Veranlagung konnte auf den letzten beiden Scheiben schon klar demonstriert werden, so dass "Nadir" eigentlich auch nur die Kür sein solle. Nimmt man die Tracks jeden für sich ganz individuell, kann man schlussendlich auch behaupten, dass die neue Platte exakt jenem Anspruch gerecht werden kann.
Was "Nadir" als Gesamtes jedoch ein bisschen schwierig macht, ist die sich eigentlich immer wiederholende Herangehensweise. GROZA streckt die Songs meist in die Nähe der magischen 10-Minuten-Grenze, kreiert dabei reichlich Beklemmung und nimmt sich auch zuverlässig einige ruhigere Auszeiten. Die sind der Dynamik definitiv zuträglich, erscheinen am Ende aber doch ein wenig schematisch, weil sich das Herangehen relativ häufig ähnelt. Der melodische Post Black Metal liefert zwar einige fantastische Hooklines, genügend spannungsvoll inszenierte Tempowechsel und auch die nötige Brachialität, um in den entscheidenden Momenten auch ein starkes Finale vorzubereiten, aber irgendweie ist die Spannungskurve im hinteren Teil nicht mehr ganz so markant, weil das Gefühl nicht abebben will, dass innerhalb der Arangements viele Parallelen stecken.
Trotzdem: Was GROZA in Nummern wie 'Asbest' und 'Equal. Silent. Cold.' auf die Beine stellt, ist aller Ehren wert und für sich betrachtet phasenweise sensationell. Wie die Melodiebögen hier mit dem depressiv gestimmten Stimmungsbarometer Kontraste aufstellen, ist wahrlich wunderbar. Die grundsätzlich forsche Gangart ist ein weiterer nennenswerter Faktor, der für die notwendige Intensität sorgt, auch die Performance ist handwerklich grandios und dazu extrem leidenschaftlich - also am Ende alles so, wie es eigentlich sein soll. Dennoch habe ich so meine Probleme damit, dass die Variation zwischenzeitlich nicht ganz so stark ins Visier genommen wird, wie es das Album benötigen würde. Das macht die Songs an sich definitiv nicht schlechter, aber es bleibt ein Punkt, den man nicht vernachlässigen darf. Das abschließende 'Daffodils' mit Gastbeiträgen von HARAKIRI FOR THE SKY reißt hier aber noch einmal einiges raus und beschließt ein wirklich sehr gutes Album, das mit leichten Einschränkungen aber klar zu empfehlen ist!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes