GRUPPE SPORT, DIE - Aufstieg und Fall der Gruppe Sport
Mehr über Gruppe Sport, Die
- Genre:
- Indie/ Rock
- Label:
- Strange Way Records
- Release:
- 01.09.2006
- Newton
- Die Ameisen
- Die Hände
- Lass die Sirenen singen
- Schönen Gruss, die Satelliten
- Der Weg hinab
- Ein Ende
- Morgen sind wir raus
- Meine Hölle
- Der unsichtbare Dritte
Zehn Jahre hat DIE GRUPPE SPORT für ihren großen Wurf gebraucht. Im vergangenen Jahr hat es geklappt: Mit ihrem zweiten Album "Aufstieg und Fall der Gruppe Sport" stiegen die Hamburger auf eine Stufe mit so erfolgreichen Genre-Kollegen wie etwa MADSEN. Trotz ihres sperrigen Namens. Denn Sport und alternative Rock-Musik: So richtig mag das nicht passen.
Das Geheimnis des Erfolgstrios liegt in der recht frisch klingenden Mischung aus experimentellen Stellen und geradlinigen Pop-Strukturen, Originalität und Spielfreude - und ihren kruden Texten. Bestes Beispiel ist ein Song wie "Schönen Gruss, die Satelliten". In wechselnden Reggae-, Rock- und Pop-Rhytmen wird die Welt aus Sicht der orbital kreisenden künstlichen Himmelskörper dargestellt: "Wir hatten uns das anders vorgestellt/ Wären wie Sonnen und Kometen/ Doch wir schweben auf den Bahnen/ Mal um Mal um diesen Stern/ Ohne Glanz und wehende Fahnen/ Wir können niemals untergehen/ Denn die Schwerkraft und die Fliehkraft wollen beide nicht verlieren/ Wir sind verdammt in aller Ewigkeit hier zu kreisen und auf Euch hinab zu sehen." Kein besonderes Thema, diese Gedankengänge, aber treffend dargestellt, fast lyrisch.
"Die Hände" ist dagegen ein Song über ein komplexes Thema wie jugendliche Selbstfindung, der in seiner dynamisch-rockigen Machart natürlich funktioniert, doch wiederum vor allem von seinem Text profitiert: "Doch eines Tages treffen deine Hände auf ein Nein/ Wenn alle Stricke reißen und die Knoten gordisch scheinen/ Verstecken sich in Taschen oder werden zur Faust geballt/ doch gegenseitig waschend geben sie einander Halt." Dies alles lässt sich kitschig finden oder albern - oder einfach nur als nette, niemand angreifende Musik begreifen, die für einen locker-flockigen Quatschabend gut tut und niemand Schmerzen bereitet. Also ein Pausenfüller vor der nächsten Death Metal-Scheibe, quasi um das Mütchen zu kühlen. Oder der Freundin zu beweisen, dass auch intelligente Rock-Musik im Plattenschrank steht. Es gibt schon ein paar Gründe, der GRUPPE SPORT zumindest eine Hörchance zu geben.
Anspieltipps: Schönen Gruss, die Satelliten; Die Hände
- Redakteur:
- Henri Kramer