GUARDIANS OF TIME - Rage And Fire
Mehr über Guardians Of Time
- Genre:
- Melodic Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- WormHoleDeath Records
- Release:
- 11.05.2015
- Praeludium In Ferrum Pectore
- Iron Heart
- Empire
- Euphoria
- Save Me
- Tomorrow Never Comes
- Standing Tall
- Primevil
- End Of Days
- Core
- Rage And Fire
Da schlägt das eiserne Herz gleich doppelt schnell.
Die bislang nicht besonders veröffentlichungsfreudige Band GUARDIANS OF TIME aus dem norwegischen Kristiansand haut mit "Rage And Fire" nur vier Jahre nach dem Vorgänger "A Beautiful Atrocity" ein richtiges Brett raus, nachdem man auf den Vorgänger ganze sieben Jahre warten musste. Und vor elf Wintern also erschien das Album, das vermutlich den meisten ein Begriff sein dürfte. "Machines Of Mental Design" war damals ein Hammer und ist es heute noch.
Wie klingen die Nordmänner ein Jahrzehnt danach? Nun, ganz anders als die Mental-Maschinen ist "Rage And Fire" natürlich nicht geraten. Zwar gibt es kein durchgängiges Albenkonzept, dennoch liegt der Schwerpunkt der Zeitwächter-Musik immer noch auf progressiv-verspieltem Schwermetall mit richtig starken Refrains und einer Menge Power auf den Saiten. Deswegen gibt es nach dem Vorspiel-Gedudel mit 'Iron Heart' auch direkt ordentlich auf die Mütze. Auf Anhieb kann das Gitarrenduo Lars Andreas Vågane und Paul Olsen (ex-TRAIL OF TEARS) überzeugen. Verschwurbelte Soli und aufregende Duelle treffen auf feinste Melodien und hartes Riffgewitter. Oben drauf gibt es mit Bernt Fjellstad einen Stimmakrobaten, der begeistert. Außerhalb von GUARDIANS OF TIME war der Kerl noch nicht wirklich zu hören, was anhand des folgenden DIO-epischen Groovers 'Empire' schon erstaunlich ist. Gefühlvoll Gänsehäute erzeugen - kein Ding, aber dazu kommt noch seine keine Gefangenen nehmende hohe Stimmlage, die mich wirklich beeindruckt.
Nachdem 'Empire' die erhitzten Gemüter etwas beruhigt hat, holen 'Euphoria' (nein, kein Cover der Eurovision-Ohrenvergewaltigung von 2012) und 'Save Me' wieder die Keule raus. Gnadenlos hart, gnadenlos gut. Hier darf dann auch die Rhythmusfraktion bestehend aus den beiden 2009 hinzugestoßenen Jonkis Werdal (Bass) und Øivind Vågane (Schlagzeug) mal alles präsentieren, was so in den norwegischen Knochen steckt.
Doch hier fängt "Rage And Fire" gerade erst so richtig an! Denn was nach dem harten Doppel kommt, ist Metal-Kunst oberster Kajüte! Mit dem Ohrwurm 'Tomorrow Never Comes', dem Faustforderer 'Standing Tall' und dem abschließenden und genialen Titelhelden endet ein Album, das man in dieser Qualität nicht allzu oft hört. Klar, innovativ sind die GUARDIANS OF TIME natürlich nicht und genrefremde Hörer werden ihnen diesen Umstand auch vorwerfen. Aber auf der anderen Seite gibt es auch 19.873 Black-Metal-Bands, die alle nur das gleiche Lied immer wieder spielen. Da gebe ich mich lieber frohen Mutes diesem manchmal etwas bombastisch geratenen Melodic Metal hin. "Burning my body won't damage my soul!" Und jetzt alle mitklatschen und -singen, bitte!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marius Luehring