GUERVENO, BRIEG - Valgori
Mehr über Guerveno, Brieg
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pakeer Prod / Dooweet
- Release:
- 18.11.2016
- En Desped
- Fallaenn
- Poltred
- An Hivizenn
- Hirnez
- Kelc'h
- Pedenn
- Valgori
Sperrig, sperriger, am sperrigsten - und dennoch ein Muss für Fans von PAIN OF SALVATION
Man hat den Maßstab noch in den Ohren, und an dem muss sich der bretonische Songwriter Brieg Guerveno messen: Sein aktuellestes Werk lauert nämlich auf die Zielgruppe der PAIN OF SALVATION-Anhängerschaft, weil der französische Komponist und Autor ähnlich emotionale Wechselbäder garantiert wie das schwedische Pendant. Ganz so genial wie die Kollegen um Chefdenker Daniel Gildenlöw ist "Valgori" zwar nicht, was aber nicht heißen soll, dass "Valgori" nicht mindestens einen Hörtest wert wäre. Zumindest in Sachen Anspruch ist Guerveno nämlich schon ziemlich nahe dran!
Allerdings bedarf es einiger Geduld, bis sich die ziemlich bedrückenden Soundscapes von "Valgori" so richtig erschließen lassen. Der Mastermind komponiert recht sperrig, lenkt sein Material immer wieder in eine sehr beklemmende Richtung, nutzt die düstere Melancholie seiner Gedanken, um sein weitestgehend experimentelles Material sehr introvertiert zu gestalten und entflieht nur selten seiner sicheren Schutzhülle, um etwa in einem Song wie 'Pedenn' mal kurz etwas harscher vorzugehen. Ansonsten ist das 61-minütige Musical jedoch ziemlich sperrig, obschon Guerveno einige kurze Widerhaken einbaut, an die man sich schon im zweiten Anlauf zurückerinnern kann. Die kontrastreichen Gitarrensounds in 'An Hivizenn' hat man beispielsweise schneller abgespeichert, und auch das fast schon weinerliche, etwas kompaktere 'Kelc'h' kann sich vergleichsweise rascher setzen, auch wenn die Melodien sich hier nicht so ganz entfalten wollen. Und trotzdem: "Valgori" bleibt eine ziemlich abenteuerliche Reise durch eine sehr finstere Gedankenwelt, verwickelt sich in viele Experimente, findet aber dennoch stets eine Lösung, aus dem monumentale, melancholischen Audiokino auszubrechen und die einzelnen Nummern schlüssig zu gestalten.
Der Maßstab bleibt PAIN OF SALVATION und damit auch das neue Meisterwerk der Skandinavier. Brieg Guerveno braucht sich aber nicht zu verstecken, da seine neue Platte große Teile der progressiven Konkurrenz locker in die Tasche steckt. Man muss halt nur etwas Zeit investieren; dann wird die ganze düstere Schönheit von "Valgori" erst so richtig offenbar!
Anspieltipps: Valgori, An Hivizenn
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes