GUILT TRIP - River Of Lies
Mehr über Guilt Trip
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- BDHW Records
- Release:
- 30.08.2019
- Intro
- River Of Lies
- Blood
- Apparition
- Forked Tongue
- Hand Of God
- Thin Ice
- Deceit
- Tempest
- Cyclone
Alte Schule mit neuzeitlichen Problemen
Lasst euch nicht vom vermeintlich obligatorischen Death-Metal-Artwork täuschen! Wir haben es hier mit einer Straßenkämpferformation aus Manchester zu tun, die nun mit "River Of Lies" nach jahrelanger Arbeit ihr Debütalbum auf die Gasse bringt. Über zehn extrem knappe Tracks liefern die Engländer GUILT TRIP ihre Variante von Hardcore alter Schule mit nuancierten metallischen Einflüssen, die in den Vollgasmomenten ordentlich abräumt, allerdings bei fast jedem Song in eine neuzeitliche Falle gerät: immer zum Ende hin Tempo rausnehmen, fetten Breakdown ansetzen und alles kurz und klein stampfen. Das Stilmittel der kontrollierten Unterbrechung wird von Metal- und Deathcore-Vertretern seit Jahren auf unoriginelle Weise bis zur längst eingetretenen Ermüdung der Hörerschaft betrieben - GUILT TRIP hätte besser darauf verzichten sollen.
Klassisch-knackige Hardcore-Mosher wie 'Forked Tongue' oder 'River Of Lies' liefern zunächst natürlich nur wenig Grund zur Beanstandung und wecken Erinnerungen an die Anfänge eines Jamey Jasta und seiner HATEBREED-Crew. Wären die Briten bei den Urgründen ihres Genres geblieben, ohne sich allzu sehr von der sehr modernen neuen Schule beeinflussen zu lassen, wäre "River Of Lies" ein blitzsauberer Genrebeitrag geworden. Mit dem ewiggleichen Stilmittel, ihre Songs zum Abschluss immer wieder auf die gleiche abgedroschene Weise auszubremsen und den Breakdown allzu plump in den Mittelpunkt zu stellen, stellt sich GUILT TRIP allerdings selbst ein Bein.
Wer auf alte HC-Energie im fetten, modernen Mosh-Core-Gewand Marke NASTY und Konsorten steht, wird mit "River Of Lies“ Spaß haben; das Album ist kompromisslos und hat Biss wie ein tollwütiger Rottweiler. Mir wurde diese Suppe durch die genannte überdosierte Zutat leider etwas versalzen.
Anspieltipps: Forked Tongue, Cyclone
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Timon Krause