GUNS OF MOROPOLIS - Heavy Metal Killed Your Mama
Mehr über Guns Of Moropolis
- Genre:
- Rockabilly/Rock'n'Roll/Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Recent Records (Alive)
- Release:
- 22.02.2013
- Un Problema
- Cigaro Fantastico
- Golden God
- Under The Sun
- Heartless Blues
- Judas Kiss
- Insert Love
- Prisoner Of War
- Rhythm'n'Blues
- Anytime
- Call Me The King
- Nunc Est Bibendum
Heavy Metal ist auch nur harter Rock'n'Roll
2012 auf dem With Full Force Open Air hätte ich die Chance gehabt GUNS OF MOROPOLIS live erleben zu können, war dann aber doch zu faul vor die Bühne zu gehen und habe mich auch von dem Satz abschrecken lassen, dass die Jungs nach VOLBEAT klingen würden. Das ist zwar so nicht ganz falsch, aber die Mixtur von Rockabilly und Metal auf "Heavy Metal Killed Your Mama" von GUNS OF MOROPOLIS klingt doch wesentlich ungezwungener und organischer als bei der Konkurrenz aus Dänemark. R'n'R-Melodien und schwermetallische Riffs verbinden sich hier wesentlich besser zu einem groovigen Cocktail und gehen quasi Hand in Hand. Lediglich die stimmliche Grundidee von Herrn Poulsen wurde hier aufgegriffen und mit dem abwechslungsreichen Songwriting eines DANKO JONES und der HELLACOPTERS gekreuzt.
Die größte Stärke der Knarrenbrüder ist aber, dass sie schlichtweg das richtige Händchen haben, wenn es darum geht Ohrwürmer zu schreiben. Schon die ersten Songs 'Un Problema', 'Cigaro Fanatastico' oder vor allem 'Under The Gun' nisten sich ohne Gnade in die Gehörgänge ein und wandern von dort aus weiter Richtung Tanzbein. Man hat zwar irgendwie das Gefühl, dass einem die Melodien teilweise bekannt vorkommen, aber das kann auch einfach an dem unglaublichen 60er Flair liegen, den diese Scheibe versprüht. Wenn es Metal-Riffs schon vor 50 Jahren gegeben hätte, wäre ihr Sound sicherlich auch dem Nahe gekommen, was GUNS OF MOROPOLIS hier machen.
Im weiteren Verlauf des Albums steigert sich die Frequenz von krachenden Stakkato-Rockern, die wie 'Insert Love' eine anständige Coolness verbreiten. Teilweise nährt sich hier der Gesang sogar leicht dem jungen Glenn Danzig an. Vor allem dann, wenn der mitreißende Rhythmus loslegt, bei dem man aufspringen, headbangen und tanzen möchte. Das Hörvergnügen bleibt durchgehend erhalten und steigert sich bei so flotten Rock-Nummern wie 'Prisoner Of War' oder 'Call Me The King' noch deutlich. Die Heavy-Metal-Anleihen werden geschickt genutzt, um eine erhabene und epische Atmosphäre aufzubauen, während die unterhaltsamen Melodien im Stile von THE BONES die Party am Laufen halten. Komplett aus dem Rahmen aber umso eindrucksvoller ist der Rausschmeißer 'Nunc Est Bibendum', was ja so viel heißt wie 'nun wird getrunken', der mit einem entspannten Texas-Country-Vibe und akustischen Gitarren dem Hörer vermittelt, dass sich "Heavy Metal Killed Your Mama" langsam aber sicher dem Ende zuneigt. Aber zum Glück gibt es ja Repeat-Tasten und Loop-Funktionen. Denn dieses Album von GUNS OF MOROPOLIS wird definitiv mehr als nur einen Durchlauf in den Abspielgeräten der Fans vornehmen.
Jeder der gerne Metal hört, aber auch Bands wie die V8 WANKERS oder THE METEORS nicht verschmäht, sollte sich diese Scheibe unbedingt reinziehen. Zu keinem Zeitpunkt hat man das Gefühl, das hier bei VOLBEAT geklaut wird. Der Ansatz der Schwaben ist wesentlich rockiger und reifer als die Konkurrenz und hat das Potenzial die Metal- und Rockabilly-Szene endgültig zu versöhnen, sodass sich beide Lager auf Konzerten in den Armen liegen werden und die coolen Refrains von "Heavy Metal Killed Your Mama" mitsingen werden.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner