GUNS, TRACII - All Eyes Are Watchin'
Mehr über Guns, Tracii
- Genre:
- Heavy Rock/Metal
- Label:
- Mausoleum
- Release:
- 11.06.2004
- Kill Machine
- Torture Games
- Shitkicker
- People Will Die
- Dreams Of Nothing
- All Eyes Are Watchin'
- Leaving Now
- Unconditional Love
- Will Jesus Save?
- I Still Love You
- My House
- Live Intro
- Sex Action
- Ain't Talkin' 'Bout Love
- Whole Lotta Rosie
Bei "All Eyes Are Watchin" handelt es sich genau genommen um einen Re-Release des erstmalig 1999 unter dem Titel "Killing Machine" erschienenen Solo-Albums des L.A. GUNS-Gitarristen, der stark tätowiert und mit viel Rock im Blut u. a. bei CONTRABAND, GILBY CLARKE oder auf diversen Tribut-Samplern aktiv war oder aktuell mit den BRIDES OF DESTRUCTION unterwegs ist. Mit den sleazy Rockern L.A. GUNS hat TRACII GUNS seit Mitte der Achtziger Jahre weltweit über sechs Millionen Platten verkauft. Aufgepeppt mit drei (relativ kurzen und klanglich leicht minderwertigen!) Livestücken seiner Stammcombo und einem Stück zusammen mit Sänger Stephen Pearcy von RATT, erscheint das Solodebüt GUNS' nun unter dem Namen "All Eyes Are Watchin'" erneut, diesmal beim Kult-Label Mausoleum. Beim Titel mit Stephen Pearcy handelt es sich um eine interessante, aber irgendwie auch kranke Coverversion von 'Whole Lotta Rosie' von AC/DC.
Doch nun zu "All Eyes Are Watchin". Beim rotzigen 'Shitkicker' bolzt sich seine Mannschaft durch den Song, dass einem wirklich angst und bange wird. Irgendwie klingt der Song ein wenig nach MOTÖRHEAD... Übrigens verfügt Sänger Riley Baxter über ein amtliches Rock-Organ. Und wie sollte es auch auf dem Solo-Album eines Gitaristen anders sein: Die fette Gitarre thront über allem. Der Titelsong des Albums würde auf jedem (!) OZZY-Album zu den stärksten Titeln zählen. Auch das folgende 'Leaving Now' hat über weite Strecken (gesanglich) leichte Ozzy-Schlagseite. Bei 'Unconditional Love' wird im Mittelteil ein wenig von den BEATLES zitiert. Über den meisten Stücken schwebt zudem auch ein Hauch von Punk. Selbst beim schleppenden 'Will Jesus Save?' kommt man nicht richtig zum Verschnaufen. Erst beim folgenden balladesken 'I Still Love You' ist kurzes Durchatmen angesagt. Der Song hat leichte KISS-Schlagseite, was jedoch fast einem Ritterschlag gleichkommt. Zum Schluss des regulären Materials wird mit 'My House' noch mal anständig Arsch getreten.
Der Herr GUNS versteht es auf seinem Solodebüt derart abzurocken, dass man bei angemessener Lautstärke vermutlich über kurz oder lang Ärger mit den Nachbarn bekommt. Songs wie 'Kill Machine' oder 'People Will Die' muss man laut hören, und dann entfalten sich die zwölf Stücke zu wahrer Pracht. Es quillt ein derart mächtiger Sound aus den Boxen, dass man förmlich das Gefühl hat, mitten auf einem engen Clubkonzert mit wummerndem Bass in der Magengegend, Groupies am Bühnenrand und penetrantem Jack-Daniels-Geruch in der Luft zu sein.
Über die Mannschaft, mit der TRACII GUNS "All Eyes Are Watchin" eingespielt hat, kann ich leider nichts Biograghisches schreiben, aber das Ergebnis ist definitiv sehr hörenswert. Und vor allem ist das Songmaterial um einiges härter als die Songs der L.A. GUNS. Über den Wert des Bonusmaterials muss jeder für sich selber entscheiden. Doch wer dieses grandiose Stück Rock 'n' Roll noch nicht im Schrank stehen hat, sollte ohnehin schleunigst zuschlagen, denn viel besser kann man ein pures Heavy-Rock-Album eigentlich nicht machen! Hoffentlich komme ich mal leibhaftig in den Genuss, das vorzügliche Material und seine Protagonisten live zu erleben. Tracii...come on over!
Anspieltipps: Kill Machine, Shitkicker, Unconditional Love, I Still Love You
- Redakteur:
- Martin Stark