GUS G. - Fearless
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2018
Mehr über Gus G.
- Genre:
- Hard Rock / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 20.04.2018
- Letting Go
- Mr. Manson
- Don't Tread On Me
- Fearless
- Nothing To Say
- Money For Nothing
- Chances
- Thrill Of The Chase
- Big City
- Last Of My Kind
Wieder nicht der große Wurf.
GUS G. ist ein wahnsinnig talentierter Gitarrist. Das dürfte spätestens seit seiner achtjährigen Mitgliedschaft in OZZY OSBOURNEs Band jedem Rockfan bekannt sein. Trotzdem konnte ich tief durchatmen, als der Grieche eben jene Gruppierung im letzten Jahr verließ. Endlich wieder lag die Konzentration auf seiner Hauptband FIREWIND, endlich gab es neues Material einer der besten melodischen Metalbands des Planeten ("Immortals" zementierte diesen Status eindrücklich).
Doch GUS G. wäre nicht GUS G., wenn nicht die aus allen Poren quillende Energie auch in diesem Jahr wieder in neue Musik umgesetzt worden wäre. Und so steht mit "Fearless" das vierte Soloalbum (wenn wir das rein instrumentale "Guitar Master" aus 2001 mal mitzählen) des Südeuropäers in den Regalen. Wer die zwei Vorgänger kennt, erahnt schon die Marschrichtung, die hier furchtlos eingeschlagen wurde. Gewohnt melodisch, schnörkellos und rockig klingen die zehn neuen Songs aus den Boxen.
Der große Unterschied zu den vorherigen beiden Drehern ist nun, dass sich GUS G. auf eine Art 'festes' Line-Up eingelassen hat. Statt zahlreicher Gastmusiker, gibt es 2018 nur zwei: Will Hunt (EVANESCENCE) vermöbelt die Felle und Dennis Ward (PINK CREAM 69, UNISONIC) darf sich an Mikrofon und Bass austoben. Dementsprechend wirkt "Fearless" auch beim Hören eher wie ein schlüssiges Album, als nach einer lose zusammenhängenden Compilation (wie in der Vergangenheit).
Doch durch das Festlegen auf ein festes Line-Up geht auch etwas die Abwechslung flöten. So fällt schon bei den ersten Durchgängen auf, dass vor allem das seichte Songwriting dafür zur Verantwortung zu ziehen ist, dass auch diese GUS G.-Soloscheibe nicht der große Wurf ist. Es spricht durchaus Bände, wenn ich als Instrumental-Verschmäher gerade die beiden Instrumentals 'Thrill Of The Chase' und besonders 'Fearless' als die beiden Höhepunkte des Dreiviertelstünders ausmache. Das liegt nur zum Teil daran, dass das zwei tatsächlich tolle sangesfreie Stücke sind. Vor allem brechen sie aber den songschreiberischen Trott auf und sorgen so dafür, dass ich ihnen mehr Bachtung schenke. Gleiches gilt für das mittig platzierte DIRE STRAITS-Cover 'Money For Nothing', das ohne Frage gelungen ist, aber vor allem dadurch gefällt, dass es aus der Reihe tanzt.
Dagegen schlafen mir bei Arenarockern wie 'Big City' oder 'Mr. Manson' trotz des fabelhaften Gitarrenspiels beinahe die Ohrläppchen ein. Da diese durchschnittlich geschriebenen Songs klar in der Überzahl sind, wird auch dieses GUS G.-Soloalbum sehr schnell wieder aus meiner Welt verschwinden. Da warte ich lieber auf FIREWIND.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marius Luehring