GWAR - America Must Be Destroyed (Re-Release)
Mehr über Gwar
- Genre:
- Thrash Metal / Crossover
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal Blade / Sony Music
- Release:
- 20.11.2009
- Ham On The Bone
- Crack In The Egg
- Gor-Gor
- Have You Seen Me?
- The Morality Squad
- America Must Be Destroyed
- Gilded Lily
- Poor Ole Tom
- Rock'n'Roll Never Felt So Good
- Blimey
- The Road Behind
- Pussy Planet
- Phallus In Wonderland (ca. 60 Min. / DVD)
- Tour De Scum (ca. 75 Min. / DVD)
Metal Blade liefert uns die ultimative Neuauflage eines großen Shock-Rock-Klassikers. GWAR
Die großartige Neuauflage eines großen Klassikers hat uns wieder einmal Metal Blade ins Haus geschickt. Dieses Mal handelt es sich um einen Meilenstein des Shock Rock, ein Manifest des punkigen Hardcore Thrashs, ein großes Statement der Provokation und makaberen Satire. GWARs "America Must Be Destroyed" íst weit mehr als nur eine abgedrehte Schlachtplatte, die eine Horde irrer Außerirdischer aus den Vereinigten Staaten für euch aufgetischt hat. Nein, diese Scheibe ist mit Fug und Recht ein Klassiker. Ein gutes Stück metallischer und riff-orientierter als noch auf den beiden punkig dominierten Vorgängern "Hell-o!" und "Scumdogs Of The Universe" hinterlassen die extraterrestrischen Söldner und Sklavenjäger eine bis heute nachwirkende Duftmarke in der Metalwelt und dokumentieren jede Menge Respekt ... vor nichts und niemandem!
Der speedige Opener 'Ham On The Bone' stellt unmissverständlich fest, dass hier keine Kompromisse eingegangen werden: Uriges Riffing, hysterische Screams und Punk-Core pur zitieren nochmals die Vergangenheit, vor 'Crack In The Egg' sich deutlich groovender und Thrash-orientierter gibt. Ihre bis heute unbeirrte Neigung zum kranken Crossover dokumentieren die Kunstschaffenden von der Slave Pit Akademie unter anderem mit den völlig kaputten Jazz-Einlagen bei 'Have You Seen Me?' und der rock'n'rollige Boogie-Punk beim unglaublich cool gesungenen 'The Morality Squad'. Daneben gibt es noch halb-balladeske Töne bei 'Gilded Lily', schwer walzende Düsternis bei 'Poor Old Tom', Good-Time-Rock bei 'Rock N Roll Never Felt So Good', die messerscharfe Speed-Metal-Kante bei 'Blimey' oder der Country-Anflug beim Übersong 'The Road Behind'.
Kurz gesagt: Die Jungs von GWAR können alles, und sie tun es immer mit einer Mischung aus Augenzwinkern und bissigstem Sarkasmus, der alle sexuellen, politischen und religiösen Abartigkeiten der Menschheit von außen den Spiegel vorhält, in dem er sie zum ethischen Prinzip der monströsen Weltraum-Ritter erhebt.
Als Bonus enthält der vorliegende Re-Release eine DVD mit zwei Homevideos der Bandgeschichte. Zum einen handelt es sich dabei um den sehr kranken und durchaus pythonesken Spielfilm "Phallus In Wonderland", in welchem sich ein missgebildeter Fisch gegen den staatsanwaltlich erhobenen Vorwurf verteidigen muss, in wirklich das abhanden gekommene primäre Geschlechtsorgan von GWAR-Sänger Oderus Urungus zu sein. Sehr bizarr, sehr trashig, aber mit Sicherheit unterhaltsam. Das selbe gilt für die vor Blut und sonstigen Körperflüssigkeiten nur so sprudelnde Liveshow von der "Tour De Scum", welche einen musikalisch wie konzeptionell stimmigen Gig aus den frühen Neunzigern zeigt.
Wer GWAR mag und dieses Album samt der beigefügten Videos nicht bereits als Original zu Hause stehen hat, der muss einfach zuschlagen, und für all die Ignoranten, die bisher der Meinung waren, dass GWAR nur Show und Image ohne Substanz seien, gilt erst recht: Reinhören und Sklave werden! Der bärenstarke Drittling der Freaks vom Planeten Scumdog ist die ideale Einstiegsdroge.
Anspieltipps: Have You Seen Me?, Crack In The Egg, The Road Behind
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle