GWAR - Battle Maximus
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2013
Mehr über Gwar
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal Blade (Sony)
- Release:
- 08.11.2013
- Intro
- Madness At The Core Of Time
- Bloodbath
- Nothing Left Alive
- They Swallowed The Sun
- Torture
- Raped At Birth
- I, Bonesnapper
- Mr. Perfect
- Battle Maximus
- Triumph Of The Pig Children
- Falling
- Fly Now
Das Niveau des Vorgängers wird mit Abstrichen beim Sound knapp gehalten.
Nach einigen stilistischen Wirrungen in den Neuzigern ist die Monsterband aus dem Weltall in den letzten Jahren doch eine verlässliche Größe des grotesk überzeichneten, punkigen Thrash Metals geworden, die mit ihrem harschem Sound, den eingängig-rotzigen Hymnen, ihren absurden bis gesellschaftskritischen Splatterthemen und dem charismartischen Organ des Frontaliens Oderus Urungus einige Trümpfe in der Hand hält und vor allem mit den letzten beiden Alben klar machte, dass sie musikalisch - ja auch spieltechnisch - viel mehr drauf hat, als ihr die Spötter oft zugestehen.
Nach dem Herztod des langjährigen Gitarristen Flattus Maximus alias Cory Smoot im Jahre 2011 stellt sich natürlich die Frage, ob sich musikalisch mit dem Nachfolger Pustulus Maximus viel ändern würde, und ob das neue Werk "Battle Maximus" mit den Vorgängern würde mithalten können. Nun, um das Ergebnis vorweg zu nehmen, muss ich sagen, dass die neue Scheibe kompositorisch das Niveau des Vorgängers "Bloody Pit Of Horror" knapp halten kann, aber doch ein gutes Stück hinter dem großartigen "Lust In Space" zurück bleibt.
Diese Wahrnehmung wird ein Stück weit durch die Produktion begünstigt, die in einigen Stücken doch sehr deutlich unter dem extrem lauten, klackernden Sound der Bassdrum und den gleichermaßen dumpfen Gitarren leidet, die auf früheren Alben schon deutlich schärfer durch die Atmosphäre schnitten. Liegt dies an den Promo-MP3s? Nun, ich glaube es nicht. Nach einigen Durchläufen wirkt der Sound dann deutlich erträglicher, doch bei einigen Stücken ist er doch verbesserungswürdig.
Kompositorisch ist zu sagen, dass sich "Battle Maximus" weitaus weniger abwechslungsreich gibt, als etwa "Lust In Space" oder 90er-Alben wie "Ragnarök", dennoch kann ich insoweit Entwarnung geben, dass die meisten GWAR-Slaves das neue Werk der Scumdogs sicherlich sehr gerne mögen werden. Ganz gleich ob es der speedige, thrashige Opener 'Madness At The Core Of Time' ist, das sehr punkrockige 'Bloodbath' oder das aggressiv heraus geschriene, groovige 'They Swallowed The Sun': Die Handschrift der Chaoshorde ist unverkennbar, Oderus' Stimme ist ebenso lässig und fetzig wie die kultigen Backing Vocals und die abgedrehten Effekte, die immer wieder eingesetzt werden.
In begrenztem Rahmen finden sich auch Varianten des typisch punkig-thrashigen Bandsounds, etwa beim Death-Metal-lastigen 'Nothing Left Alive', beim im Riffing an SLAYER erinnernden 'I, Bonesnapper', beim Moshpit-Track 'Mr. Perfect', bei der alternativ angehauchten Ballade 'Falling' oder beim düsteren Rausschmeißer 'Fly Now'. Ja, alles in allem ist die Band für den harten Kern des Slavepits eine recht amtliche Sache, für Gelegenheitsfans ein solides Werk und für die Skeptiker nichts Besonderes. Da ich mich zu ersteren Gruppe zähle, bleibt für mich trotz der gewöhnungsbedürftigen Produktion und des etwas zurück gegangenen Einfallsreichstums eine knappe Neun.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle