GWAR - Bloody Pit Of Horror
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2010
Mehr über Gwar
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- AFM (Soulfood Music)
- Release:
- 26.11.2010
- Zombies March!
- Come The Carnivore
- A Gathering Of Ghouls
- Storm Is Coming
- Tick-Tits
- Beat You To Death
- You Are My Meat
- Hail, Genocide!
- KZ Necromancer
- The Litany Of The Slain
- Sick And Twisted
Zwar dieses Mal kein Album des Jahres, doch trotzdem wieder GWAR in außerirdisch monströser Form.
Schossen die extraterrestrischen Monster anno 2009 mit "Lust In Space" für mich völlig überraschend mein Album des Jahres in die Umlaufbahn, so war ich gleichermaßen freudig überrascht darüber, dass kaum ein Jahr später mit "Bloody Pit Of Horror" schon der Nachfolger in den Startlöchern steht, wie ich gespannt war, ob Oderus Urungus, Beefcake The Mighty & Co. es auch im Jahre 2010 schaffen würden, alle Konkurrenz hinter sich zu lassen und die Erde im Sturm zu nehmen. Nun, ich will das Fazit zumindest teilweise vorweg nehmen, und sagen, dass ihnen das fast gelingt, aber eben nur fast.
Der Überraschungseffekt den das Vorgängeralbum bei mir auslöste, der fehlt mir bei "Bloody Pit Of Horror", und außerdem ist das elfte Studioalbum der kostümierten Kaputtniks soundtechnisch nicht ganz so messerscharf und explosiv in Szene gesetzt. Die Gitarren klingen etwas Death-Metal-lastiger und somit muffiger und dunkler, doch das unterstützt auf der anderen Seite auch die Splatter-Horror-Atmosphäre, welche für das konzeptionell mit Zombie-Themen spielende Werk sicherlich gewollt ist. So knüppelt uns die Chaos-Truppe mit dem vierteiligen Einstieg 'Bloody Pit Of Horror' ein mehrteiliges Konzept um die Ohren, das sich im Opener 'Zombie March' eher flott und walzend gibt, aber beim kurzen und dafür umso zäheren 'Come The Carnivore' regelrecht doomige Töne anschlägt.
Dass die angepunkten und thrashigen Töne auch hier das dominante musikalische Genre sind, ist im Falle GWAR ja alles andere als neu und findet seine Bestätigung in Stücken wie 'A Gathering of Ghouls' oder 'Storm Is Coming', dem eingängigen Shout-Chorus-Finale des eröffnenden Werkes. Mit Songs wie dem hektisch rock-riffenden 'Tick-Tits', das mich irgendwie an das ANTHRAXsche Cover zu 'Got The Time' erinnert, oder der herrlichen, von VENOM, alten METALLICA und dem NYHC beeinflussten Hymne 'Beat You To Death', kommen dann einige richtig zünftige Abrissbirnen, bevor das pseudoballadeske 'You Are My Meat', sowie die unheimlich boshaften Stücke 'Hail, Genocide!' und 'KZ Necromancer' mit ihren "liebreizenden" Themen und Titeln ganz plakativ die PC-Fraktion heraus fordern.
Ja, das haben die Jungs noch immer drauf wie keine zweite Band. Eingängigen, punkig-rockigen Thrash Metal mit grotesk-provokativen Konzepten so auf die Spitze zu treiben, dass kein Nacken schmerzfrei und kein Auge trocken bleibt. In diese Mélange fügen sich dann auch der Krümelmonster-Song 'The Litany Of The Slain' und das abschließende, sehr rock'n'rollige und von den Gangshouts im Refrain lebende 'Sick And Twisted' gelungen ein, so dass ich mal wieder rundum zufrieden mit der neuen GWAR bin. Auch wenn sie heuer nicht mein Album des Jahres sein wird.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle