GWYDION - Gwydion
Mehr über Gwydion
- Genre:
- Folk Metal / Pagan Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Art Gates Records
- Release:
- 13.11.2020
- Stand Alone
- The Bards
- The Chair Of The Sovereign
- Hostile Alliance
- Battle Of Alclud Ford
- Cad Goddeu
- Gwydion
- Dead Song
- Steed Song
- Ale, Mead And Wine
- A Battle
- Plaeu Yr Reifft
- Hammer Of The Gods
- A Roda
Folk Metal Mittelmaß.
GWYDION ist eine Konstante der portugiesischen Folk-Metal-Szene und seit 25 Jahren unterwegs. Ich selbst erinnere mich daran, die Band einmal im Vorprogramm von TURISAS in einem kleinen Club in Frankfurt gesehen zu haben, denn ich bin alt und habe außer Konzerten keine Hobbys, an die ich mich erinnern kann. Musikalisch haben wir es mit einer recht soliden Mischung aus ENSIFERUM und FINNTROLL zu tun, also harscher Gesang, folkig-melodischer Death Metal als Basis mit gelegentlichen Ausflügen ins Chaotische des Black Metals mit bombastischen Keyboards und hier und da mal einer klar gesungenen Refrainzeile. Das ist alles mehr als kompetent umgesetzt, was man von Musikern, die so lange im Geschäft sind auch erwarten kann. Textlich widmet man sich keltischen Themen, wie der Bandname ja bereits vermuten lässt und deckt das ganze Spektrum der Folk-Metal-Lyrik ab, also Schlachten- und Sauflieder, mal mit direktem mythologischem Bezug und mal nicht.
Das ist alles insgesamt sehr erwartbar und leider gelingt es GWYDION auch nicht, irgendwo größere Ausrufezeichen zu setzen, von den insgesamt 14 Stücken bleiben eigentlich nur vier wirklich in Erinnerung, allen voran das akustische, von einer Frau in Landessprache gesungene abschließende 'A Roda'. Ansonsten kann der Spannungsaufbau der Bandhymne 'Gwydion' etwas aufhorchen lassen, der obligatorische Saufsong 'Ale, Mead And Wine' bleibt ob seiner erwartbaren Stumpfheit hängen und 'The Battle Of Alclud Ford' hat einen wirklich coolen Refrain. Davon abgesehen bietet dieses selbstbetitelte, fünfte Album absolute Folk-Metal-Standardware, der es auch heute, da das Feld nicht mehr ganz so überflutet ist wie noch vor einer Dekade, schlicht die Einzigartigkeit fehlt, um sich wirklich durchzusetzen. GWYDION macht seine Sache handwerklich sauber, der Spirit stimmt und dennoch reicht das halt manchmal nicht aus, es bleibt sauberes Handwerk, zur Kunst reicht es einfach immer noch nicht.
Wer im Folk Metal wirklich alles braucht, oder für wen eine Band aus Portugal aufgrund ihrer Herkunft relevant ist, der kann hier ohne Bedenken zugreifen, denn schlecht ist "Gwydion" beileibe nicht. Wer aber eher die Spitzentitel des Genres sucht, der kann das Album auch getrost ignorieren, denn er oder sie verpasst nichts.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst