GYPSY ROSE - Another World
Mehr über Gypsy Rose
- Genre:
- Melodischer Hardrock
- Label:
- Escape Music / Point Music
- Release:
- 20.06.2008
- Final Call
- Nothing Really Matters
- Angels
- When I Call Your Name
- Don't Look Back
- Fired
- A Little Ain't Enough
- All The Way To The Sun
- A Million Miles
- Liar
- Another World
- Hellhammer
Mit "Another World" legen die schwedischen Hardrocker von GYPSY ROSE ihr zweites Album vor. Neu dabei ist Sänger David Reece, der für ACCEPT "Eat The Heat" (1989) eingesungen hat, nachdem Udo Dirkschneider vorübergehend die Solinger Stahlschmiede verlassen hatte.
Die Musik von GYPSY ROSE ist mit der Umschreibung "Melodischer, keyboard-unterfütterter Hardrock" zwar nicht vollständig beschrieben, aber zumindest brauchbar umrissen. Auf dem Album, bei dem sich die Band nicht viel um Schubladen geschert hat, hört man auch Zutaten aus AOR oder typisch schwedischem Power Metal heraus. Deutlich orientieren sich GYPSY ROSE am Rock der späten Siebziger und frühen Achtziger. Die schwebenden Keyboardteppiche, die dem strammen Sound unterlegt sind, lassen ein wenig an RAINBOW, DIO und UFO denken. Die souveräne Gitarrenarbeit von Martin Kronlund, der die CD auch abgemischt und produziert hat, mit ihren ausgefeilten Riffs und präzisen Soli hört man heute auch nicht mehr so häufig wie früher. Auf diese musikalische Ausrichtung passt David Reece natürlich wie Faust aufs Auge: Seine Stimme erinnert stark an den ersten MSG-Sänger Gary John Barden, von fern auch an Ian Gillan, David Coverdale und Phil Mogg.
Mit dieser Ausstattung wird durchweg guter, unterhaltsamer Rock gespielt, bei dem gelungene Arrangements überzeugen und Melodie und Härte eine ausgewogene Kombination eingehen. Als Schwachpunkte kann man allenfalls die Quotenballade 'When I Call Your Name' und 'Don't Look Back' mit seinem banalen Pop-Chorus (dem dann aber wieder eine satte Gitarrenbreitseite folgt) bezeichnen. Und während so manchem anderen Album nach der halben Spielzeit allmählich die Luft ausgeht, drehen GYPSY ROSE auf "Another World" im letzten Drittel noch mal richtig auf. Bei 'A Million Miles' scheint die düstere Seite von SAGA ein wenig durch, 'Liar' und das Titelstück rocken heftig ab, und mit den neu arrangierten 'Hellhammer' von "Eat The Heat" gibt David Reece seinen Einstand.
Mit dieser Scheibe kann man eigentlich nichts falsch machen.
Anspieltipps: Final Call, A Million Miles, Liar, Hellhammer
- Redakteur:
- Stefan Kayser