GYPSY ROSE - Gypsy Rose
Mehr über Gypsy Rose
- Genre:
- Melodic Rock
- Label:
- Escape Music / AOR Heaven / Soulfood
- Release:
- 05.09.2005
- When You Leave At Night
- You Drive Me Crazy
- Promise To Stay
- Moonlight
- You Are The One
- Queen Of The Night
- Burning
- Light Up My Way
- Decembernight
- Fender
- The Look In Your Eye
- Solitude (Bonus Track)
Dieses Debütalbum hat beste Chancen auf einen Eintrag im Guinness™ "Buch der Rekorde" unter der Rubrik "längste Zeitspanne, die eine Band für die Veröffentlichung ihrer ersten Platte benötigte", denn ganze 24 Jahre ist es her, dass GYPSY ROSE sich gegründet haben. Es folgte 1984 ein Plattenvertrag mit einem belgischen Label, das sich noch vor dem ersten Release wieder auflöste, und fünf Jahre später der Kontakt zum US-Produzenten Taavi Mote, der sich interessiert zeigte, ein paar Aufnahmen mit der Band zu machen, was jedoch genauso wieder im Sande verlief. 1991 waren die Jungs frustriert genug, um die Band zu Grabe zu tragen. Aber auch ohne einen großen Backkatalog (oder den Wunsch, die leeren Geldbeutel zu füllen) kann es offenbar passieren, dass man sich Jahre später wieder trifft und dabei merkt, dass man eigentlich immer noch Bock hat, zusammen Musik zu machen. Klingt fast so, als ob die Schweden auch in der Kategorie "Reunion der unbekanntesten Band der Welt" einen Blumentopf gewinnen könnten.
Leider sind GYPSY ROSE stilistisch - trotz zwischenzeitlich anderer musikalischer Aktivitäten einzelner Mitglieder - in den 80ern stecken geblieben, und genau dieses Jahrzehnt war so gar nicht meine Zeit für härtere Klänge. Somit kann ich mich für ihren typischen 80ies Hard/Melodic Rock mit den gängigen Trademarks nur wenig begeistern: ein konsequent durchgezogenes Strophe-Refrain-Schema in meist gemäßigtem Tempo, üppige Gitarren-Soli und Backgroundvocals (zum Teil eingesungen von Mats Levén von DOGFACE/AT VANCE) sowie belanglose Herz-Schmerz-Texte, vorgetragen mit einer leicht rauen Stimme, die mich etwas an die SCORPIONS erinnert.
Für Fans von (ich zitiere aus dem Pressetext) "Musik irgendwo in der Schnittmenge zwischen typisch skandinavischem Melodic Rock, Fair Warning und Thin Lizzy" ist dieses selbstbetitelte Scheibchen möglicherweise von Interesse. Ich kann mich allerdings des Gedankens nicht erwehren, dass ein paar in die Jahre gekommene Herren sich einfach nur ihren Jugendtraum erfüllen und endlich die seit 24 Jahren geplante Platte aufnehmen wollten.
Anspieltipps: Alles und nichts.
- Redakteur:
- Elke Huber