GYZE - Black Bride
Mehr über Gyze
- Genre:
- Modern Metal / Melodic Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Coroner Records
- Release:
- 09.06.2015
- Black Bride
- In Grief
- Honesty
- Insane Brain
- Black Shadow
- Winter Breath
- Twilight
- Satanic Loop
- Nanohana
- Julius
- Asuhenohikari
- Surface Tears
DRAGONFORCE meets ARCH ENEMY.
Was würde wohl passieren, wenn Michael Amott sich eines Tages DRAGONFORCE anschließen würde und fortan sein filigranes Spiel in die Dienste der Bombast-Highspeed-Metaller stellen würde? Womöglich käme dabei ein Album raus, das inhaltlich gar nicht so weit vom neuen GYZE-Langdreher "Black Bride" entfernt wäre. Die Japaner haben bereits auf ihrer letzten Scheibe ordentlich auf die Pauke gehauen und mit leichten Melodic-Death-Quertendenzen aufs Gas gedrückt. Auf der zweiten Platte setzt man diesen Trend nun weiter fort, vergisst aber manchmal, dass weniger auch mal mehr sein kann. Denn das Material von "Black Bride" ist größtenteils überfrachtet und klingt wie (alte) CHILDREN OF BODOM auf Ecstasy. Da entdeckt man eine Menge Melodien, die aber von so vielen Spuren getragen werden, dass schon mal schnell die Übersicht verloren geht. Es könnte eine ganze Menge hängen bleiben, würde man die Songs nicht derartig zukleistern bzw. die Melodien mit so vielen Fragmenten bestücken, dass sie trotz vorhandener Qualitäten wieder befremdlich wirken.
Außerdem setzt GYZE vielerorts viel zu sehr auf das Solo-Geschwurbel an den sechs Saiten. Die zwölf Songs werden von der Masse an instrumentalen Variationen immer wieder gekillt, und obschon die Kompositionen eigentlich straight komponiert sind, hat man nie das Gefühl, die Japaner würden irgendwann auch mal auf den Punkt kommen.
Die Diskrepanzen zwischen wirklich gutem Songwriting und bombastischer Inszenierung lassen sich dann auch nicht mehr schönreden. Es könnte so viel Spaß machen, "Black Bride" zu hören. Aber da irgendwie alles auf diesem Album überfrachtet wirkt, bleibt eine Menge Freude auf der Strecke - was wirklich sehr, sehr bedauerlich ist!
Anspieltipps: Winter Breath, Surface Tears
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes