H2O - Use Your Voice
Mehr über H2O
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Bridge 9 / Soulfood
- Release:
- 09.10.2015
- Black Sheep
- Skate!
- Thick And Thin
- Use Your Voice
- Father Figure
- From The Heart
- Popage
- LYD
- Still Dreaming
- #NotRealLife
- True Romance
Stay positive!!
Gegen jedweden Fatalismus, gegen Schwarzmalerei, und gegen den allgemeinen Hang zu Frust und Depression zimmert die NYHC-Kombo H2O mit ihrem neuesten Output "Use Your Voice" ein amtliches Hardcore-Brett in die Landschaft und liefert genau den Soundtrack, den unsere in düstere Endzeitstimmung getauchte Welt so bitter nötig hat. "Use Your Voice" ist natürlich in erster Linie ein ultrakompaktes Hardcore-Punk-Scheibchen, wie es von einer Ostküsten-Knüppelkombo zu erwarten ist. Der Verzicht auf garstiges Geschrei und die positiven Texte bei gleichzeitiger, gewohnt energieintensiver instrumentaler Darbietung heben den 2015er Output der Veteranen aus New York aber deutlich aus der lärmig-aggressiven Masse ihrer Kollegen hervor.
"There is very little difference in people. But that little difference makes a big difference. That little difference is attitude. The big difference is whether it’s positive or negative." Und ihre positive Attitüde haut uns der Fünfer um die Gebrüder Morse mit Nachdruck, aber nie gewalttätig um die Ohren. Egal ob der Opener 'Black Sheep', der das Album mit dem hier zitierten Statement eröffnet, die punkige Solidaritäts-Hymne 'Thick And Thin', oder flotte HC-Abrissbirnen wie der Titeltrack oder auch 'Fathe Figure' – "Use Your Voice" verzeichnet weder in musikalischer noch inhaltlicher Hinsicht Ausfälle, macht Laune, hebt die gedrückte Stimmung und lässt sich selbstredend ausgelassen pogend abfeiern. Zum Abschluss steht aber auch auf dem achten vollwertigen Bandoutput mit 'True Romance' eine etwas ernstere, nachdenklichere Nummer.
Ja, H2O ist oldschool-mäßig unterwegs, klingt aber zu keiner Sekunde des aktuellen Outputs ausgelutscht oder nach den üblichen Szene-Plattitüden, und liefert 2015 ein Album entgegen der landläufigen dicke-Eier-in-der-Hose-Proll-Core-Trends ab. Authentischer geht es nicht! Und wie schon eingangs erwähnt: Gegen den allgemeinen Missmut, gegen die Endzeitpropheten und Kulturpessimisten brauchte es längst eine überzeugende Ladung Optimismus, hier sehr nach- und eindrücklich serviert in Form eines wunderbaren Hardcore-Wachrüttlers. Ich bin sicherlich ebenso befangen wie begeistert, und zücke deswegen hier die höchste Note, die ich einem Hardcore-Album bislang verliehen habe!
Anspieltipps: Bei 23 Minuten Laufzeit und einer enorm wichtigen Message bitte einmal von Anfang bis Ende!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Timon Krause