HOD - Serpent
Mehr über HOD
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ibex Moon Records
- Release:
- 09.10.2009
- Victims
- Ritual Of Vengeance
- God Of Darkness And Winter
- Nine Days
- Demoralizer
- Harbinger Of Death
- Serpent Of The Nightmare Empire
Da freut sich das schwarz getränkte Old-School-Herz!
Vor ungefähr zehn Jahren hätte der gesamte, hiesige Underground einer Kapelle wie HOD bedingungslos gehuldigt. Zu einer Zeit, als es in vielen Kreisen vornehmlich darum ging, den verrohtesten Insider herauszufiltern und sich mit besonders kultigen Bands auseinanderzusetzen, hätten die Texaner genau ins Bild gepasst. Warum? Nun, ganz klar: Der Mix aus thrashigem Black Metal, wüsten Death-Metal-Gitarren, VENOMeskem Gebell, wütenden Uptempo-Grooves und basischem Sound hat was. Es ist nicht die Originalität, auch nicht gerade der Drang nach Eigenständigkeit, sondern in erster Linie dieses ungestüme Vorgehen, das in sich die Präsenz des Bösen beherbergt, was hier überzeugt - und vor allem den Old-School-Liebhaber bedingungslos mitreißen sollte.
Dabei reißen HOD definitiv nichts von der Stange. Die Arrangements strotzen gerade in den ersten Nummern vor klug gesetzten Breaks und Abwechslung, weshalb auch schnell die Nähe zu Kapellen wie DESTRÖYER 666 hergestellt ist. Der Opener 'Victims' überzeugt hier als wahres Glanzstück des aggressiven, wilden, aber doch kontrollierten Finster-Thrash-Sounds und drängt die mittlerweile stark reduzierte CELTIC FROST-Nachahmerschaft spielerisch zurück. CELTIC FROST, bzw. deren rauere Ursprungsband HELLHAMMER, dürften im Übrigen auch die Hauptinspiratoren für den aktuellen HOD-Release gewesen sein. Einige versteckte Zitate gibt es auf "Serpent" zu entdecken, und gerade wenn die Band in der zweiten Hälfte das Tempo anzieht und mit diesem unnachahmlichen Groove knüppelt, dürften einige Herrschaften in der Schweiz noch einmal stolz auf ihr Vermächtnis werden.
Schade ist allerdings, dass sich HOD auch in Sachen Spielzeit stark an ihre Vinyl-Vorbilder halten. Nach einer guten halben Stunde ist der Spaß auch schon wieder vorbei; ein bisschen Luft für 2-3 Songs mehr wäre also noch drin gewesen. Das gibt dann auch leichte Abzüge in der B-Note. Ansonsten kommt man nicht umhin, diesem erst 2007 formierten Quintett zu einem durchweg gelungenen, überraschend abwechslungsreichen und doch sehr rohen Old-School-Album zu gratulieren. Wer den schwarzen Stahl der ersten Stunde liebt und mit Gruppen wie DESTRÖYER 666 etwas anfangen kann, sollte eine der wenigen Gelegenheiten nutzen, den Ursprung der Szene in einer frischen Interpretation noch einmal zu genießen. "Serpent" offeriert nämlich genau dieses Feeling!
Anspieltipps: Victims, Harbinger Of Death, Serpent Of The Nightmare Empire
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes