H.E.A.T - Address The Nation
Mehr über H.E.A.T
- Genre:
- Glam Rock/Melodic Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- earMUSIC (Edel)
- Release:
- 23.03.2012
- Breaking The Silence
- Living On The Run
- Falling Down
- The One And Only
- Better Off Alone
- In And Out Of Trouble
- Need Her
- Heartbreaker
- It's All About Tonight
- Downtown
Volle Kraft voraus und auf Erfolg getrimmt
Das selbstbetitelte Debütwerk war gemeinsam mit dem Nachfolger "Freedom Rock" der perfekte Initialzünder für eine aufsteigende Karriere. So haben die beiden starken Platten in den vergangenen Jahren Hard-Rock - und Glam-Metal-Fans gleichermaßen vollends zufrieden gestimmt, H.E.A.T. waren dadurch in aller Munde, sodass man nun voller Vorfreude und Spannung auf das dritte Album schaut und hofft, dass die Schweden ihren Siegeszug weiter fortsetzen.
Um es direkt auf den Punkt zu bringen, sie schaffen es mühelos. Hier reiht sich ein Ohrwurm an den nächsten, die Jungs wirken engagiert, spielfreudig und mit allen Wassern gewaschen, die Produktion ist herausragend und auch der neue Mann am Mikrophon, der "Swedish Idol"- Gewinner Erik Grönwall, schafft es mit seinem eindrucksvollen Organ und seinem facettenreichen Gesang, dem taufrischen Glam-Rock/-Metal in den insgesamt zehn variablen Stücke von "Address The Nation" eine eigene Note zu verpassen.
Liegen die goldenen Jahre solcher Genrelegenden wie BON JOVI, POISON und auch (den dennoch wieder erstarkten Herren von) EUROPE einige Zeit zurück, rocken H.E.A.T. hier absolut zeitgemäß und wissen in jeder Minute, ihre Stärken vollends auszuspielen. Ein wenig DEF LEPPARD hier, ein wenig SKID ROW dort, solch eine Bilderbuch-Fusion aus Hard-Rock, Glam- und Hair-Metal, sowie Stadionrock des AOR bringt neuen Wind ins Rockgeschehen.
'Breaking The Silence' und 'Living On The Run' demonstrieren nicht nur die Marschrichtung des Sextetts, sondern fangen dort an, wo man 2010 mit "Freedom Rock" aufgehört hat: Traumhafte Melodien, bombensichere Ohrwürmer, schlicht und ergreifend fetzige Songs der Spitzenklasse. Bei 'Falling Down' und dem straighten 'Better Off Alone' wird der Härtegrad ein wenig aufwärts geregelt und die balladesken 'The One And Only' sowie 'In And Out Of Trouble' zeigen, wie viel Gefühl und Abwechslung man mithilfe kleiner Geniestreiche (Stichwort: Blasinstrumente) erreichen kann. Im einen oder anderen Augenblick trieft zwar viel Kitsch aus der Masse hervor, lässt sich jedoch noch leicht überschauen, sodass ab 'Need Her' die Jungs noch mal Vollgas geben und mit 'Heartbreaker' und dem abrundenden 'Downtown' nochmals Hymnen der Spitzenklasse aus dem Ärmel schütteln, als wäre es das einfachste Unterfangen der Glam-Rock-Welt.
Zusammenfassend konnten H.E.A.T. den schmerzhaften Abgang ihres Wunder-Vokalisten Kenny Leckremo doch wegstecken und mit dem neuen, nicht minder guten Shouter eine Platte aus dem Boden hieven, die nicht besser zum sonnenverwöhnten Wetter Ende März diesen Jahres hätte passen können. Melodien, Hymnen und Ohrwürmer, wie sie die großen Genre-Brüder nicht besser hätten anfertigen können. Ein kleines Monatshighlight hat sich unbemerkt auf den Thron geschlichen und, wenn unseren schwedischen Rockern nicht im Laufe der nächsten Jahre die Puste ausgehen sollte, bahnen sich hier demnächst große Veröffentlichungen an. Doch bei solch einem Engagement und Eifer wie auf "Address The Nation" sollte dieses Ziel das geringste Problem sein. Ein flotteres, ansprechenderes Coverartwork hätte darüber hinaus allerdings nicht geschadet.
Anspieltipps: Breaking The Silence, Better Off Alone, Downtown
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp