H.E.R.O. - Ghost Of You
Mehr über H.E.R.O.
- Genre:
- Modern Rock / Pop
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Mermaid Records
- Release:
- 21.02.2025
- The Beginning
- Razorsharp
- Ghost Of You
- Goddess
- HALO
- Chemicals
- The Middle
- Misalign
- Euphoria
- All Falls Down
- End Of Us
Willkommen im Hier und Jetzt - Paradebeispiel für poppig modernen Rock.
Verrückte Welt. Da liegt mir mit "Ghost Of You" bereits die vierte Veröffentlichung der Dänen H.E.R.O. auf dem Tisch, von denen ich bisher leider noch nie etwas gehört habe. Ein Fauxpas, denn das Power-Trio spielt nicht nur mit der dicken Produktion von Jacob Hansen in der Champions League, sondern trifft mit ihrem Modern-Pop-Rock auch genau meinen Nerv. Freunde von Bands wie NOTHING MORE, LINKIN PARK, THE DEVIL WEARS PRADA oder auch BRING ME THE HORIZON und ARCHITECTS sollten jetzt mal ganz schnell Stift und Papier holen und sich den Namen fett in ihr Notizbuch eintragen.
Kommen wir zur Musik. Natürlich hantiert die Band mit etlichen Soundeffekten und modernen Spielereien, die die heutige Technik so hergibt. Trotzdem krachen die Gitarren aber mehr als amtlich, sodass auch mein metallisches Lenorgewissen beruhigt ist. Die gesamten gut 45 Minuten klingen spritzig, strotzen vor Energie und Spielfreude. Die Dynamik passt und geht auf. Immer wieder werden kleine Wechsel und Variationen eingestreut, die positiv aufhorchen lassen. Und was macht die Königsdisziplin, der Gesang? Sänger Christoffer Stjerne ist eine Granate. Ich mag es, wenn viel passiert. Ich liebe es, wenn der Gesang viele Facetten zeigt, auch mal die Kontrolle verliert und trotzdem immer in einem großen, melodischen Refrain mündet. Es darf gerne emotional, unkonventionell und rhythmisch variabel sein, von modernster Technik und Effekten unterstützt. Alles, was den Vortrag interessant und abwechslungsreich gestaltet, ist willkommen. Das schwer groovende 'Razorsharp', die Proto-Modern-Rock-Songs 'Halo', 'End Of Us' oder das Titelstück, sowie die durchaus harten 'Misalign' und 'Chemicals' werden nie langweilig und zünden auch noch nach dem x-ten Durchlauf. Einzig 'Euphoria', das ein wenig nach Schablone komponiert klingt, und 'All Falls Down', bei dem der Kirmes-Dance-Rhythmus nicht funktioniert, fallen ein bisschen aus dem starken Raster. Schwamm drüber.
Die Band hat definitiv alles, um die größten Bühnen und Open-Airs zu rocken. Wo andere Bands vor lauter Kommerz nur noch auf Nummer Sicher gehen und vorhersehbare Stangenware abliefern, traut sich H.E.R.O. weiterhin, eckt auch mal an und wirkt dadurch frisch und voller Energie. Das unterstreicht die starke vierte Scheibe "Ghost Of You", die alle Modern-Rock-Fans antesten sollten, wenn sie ebenso auf fette, poppige Sounds und Melodien stehen. Großartig.
Anspieltipps: Halo, Razorsharp, Ghost Of You
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Chris Staubach