HACKNEYED - Death Prevails
Mehr über Hackneyed
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nuclear Blast/Warner
- Release:
- 25.07.2008
- Unseen Enemy
- Gut Candy
- Ravenous
- Axe Splatter
- Neon Sun
- Worlds Collide
- Symphony Of Death
- Bone Grinder
- Again
Eine Band, die aus vierzehn- bis achtzehnjährigen Musikern besteht, erhält auf Anhieb einen Vertrag beim größten unabhängigen Metal-Label der Welt, um kurze Zeit später ihr Debütalbum aufzunehmen. Was zunächst fast nach einem Scherz klingt, ist Realität. HACKNEYED aus Aalen beziehungsweise Abtsgemünd (Baden-Württemberg) ist dieser bemerkenswerte Einstieg in das Musikgeschäft gelungen. Das erste allgemein zugängliche musikalische Lebenszeichen (im Jahre 2006 gab es ein Demo) hört auf den Namen "Death Prevails" und wird nach dem musikalischen Gehalt zu urteilen für geschundene Nackenmuskeln sorgen.
Wer jetzt die These aufstellt, dass es sich bei HACKNEYED um eine gehypte Band handelt, liegt falsch. Die blutjunge Combo zockt variablen Death Metal, der seine Inspiration aus dem Schaffen von Bands wie SIX FEET UNDER, BOLT THROWER und CANNIBAL CORPSE ebenso zieht wie aus Bands vom Schlage NECROPHAGIST. Der Opener 'Unseen Enemy' brettert nach dem Anfangsteil gewaltig übers Land. Blastbeats hämmern nicht zu knapp, ehe mit 'Gut Candy' schon der erste Kracher dieser Scheibe folgt. Die tief heruntergestimmten Klampfen sägen massiv, und Shouter Philipp Mazal gibt mit seinen Grunts (die gelegentlich wohl durch Effekte verstärkt werden) eine gute Figur ab. 'Gut Candy' ist eine geile Nummer zum Abschädeln, bei der die Mixtur zwischen schweren Death-Grooves und gnadenlos hämmernden Blastbeats prima gelungen ist. 'Axe Splatter' ist ein weiterer Hammer geworden, bei dem die Gitarren durchaus Thrash-lastig und etwas melodischer zwischen wiederum oft unnachgiebigen Blasts fräsen. Im Mittelteil wird das Tempo zugunsten eines Grooves heruntergefahren, um am Ende eine recht melodische Gitarrenmelodie zu platzieren, die so nur wenig vorhersehbar ist. 'Neon Sun' startet regelrecht melancholisch, aber mit sauber abgehangenem Groove, bis dann nach kurzer Zeit wieder Blasts und einige Rhytmuswechsel einsetzen. HACKNEYED setzen auf Abwechslung und langweilen weder mit zu viel Groove noch mit einem Highspeed-Overkill. Die Mischung stimmt - was dem Hörer insbesondere das abwechslungsreiche 'Worlds Collide' vor Augen führt. Angetrieben von einem coolen Grundriff, das bei Liveauftritten für gut bevölkerte Pits sorgen wird, wandelt sich das Stück am Ende zu einer sehr melodischen Komposition, die in der Liedabfolge durchaus Akzente zu setzen vermag.
Das musikalische Arsenal von HACKNEYED ist beeindruckend. Stilvielfalt wird eher groß denn klein geschrieben, und man findet in den Stücken schleppende Groove-Parts, tiefe Growls, aber auch knallige, auf den Punkt gespielte Blastpassagen. Summa summarum ist HACKNEYED mit "Death Prevails" ein rundum gutklassiges Death-Scheibchen geglückt, das mich jedenfalls vor dem Hintergrund der bisher sehr geringen Erfahrung der Band im Musikgeschäft und dem Umstand, dass es sich um jugendliche Musiker handelt, subjektiv beeindruckt. Es würde mich sehr wundern, wenn man von HACKNEYED in Zukunft in Anbetracht der Güte dieser Debütscheibe nicht noch sehr viel Größeres hören würde. Reinhören sollte sich für Genreanhänger lohnen. Surft doch bitte hier vorbei.
Anspieltipps: Gut Candy, Worlds Collide, Axe Splatter, Bone Grinder
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Martin Loga