HACKNEYED - Inhabitants Of Carcosa
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2015
Mehr über Hackneyed
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Coma Tone Records (Soulfood)
- Release:
- 15.05.2015
- The Flaw Of Flesh
- God 's Own Creation
- Now I Am Become Death
- Re-Animator
- Ashfall
- In Carcosa (The Yellow King)
- The Tightrope
- Years In The Dark
- Death Toll
- Klown
Wäre da nicht die zweite Hälfte ...
Zugegeben, ich bin kein sonderlich großer Freund vom brutalen Todesblei. Finden andere in genau dieser Sparte ihre musikalische Offenbarung, muss ich mich größtenteils zusammenreißen, nicht die Skip-Taste zu betätigen oder das Gähnen zu unterdrücken. So gingen auch Debüt- und Nachfolgealbum der Aalen-Deather von HACKNEYED vollkommen an meinen Sinnen vorbei. Umso überraschter war ich selbst, dass "Carnival Cadavre" - ohne "Death Prevails" und "Burn After Reaping" im Hinterkopf gehabt zu haben - zumindest das Prädikat "ganz anhörbar" bis "nett" von mir verabreicht bekam. Und obwohl Brutal Death Metal auch in Zukunft nicht meine Lieblingsuntersparte wird, muss ich zugeben, dass "Inhabitants Of Carcosa" zumindest objektiv auch gut gefällt.
HACKNEYED schafft es noch ein wenig konsequenter und zugleich abwechslungsreicher zu agieren. Der amtliche Sound, für den im Übrigen Dani Swanö verantwortlich ist, verleiht Hass-Bratzen wie dem Mammut-Opener 'The Flaw Of Flesh', dem unbarmherzigem 'God's Own Creation' oder dem melodischen 'Now I Am Become Death', bei dem sich der Todesfünfer in einen kleinen Rausch spielt, noch zusätzlich Zunder. 'Re-Animator' keift im weiteren Geschehen bedrohlich vor sich hin und das Quasi-Titelstück 'In Carcosa (The Yellow King)' darf getrost als Anspieltipp angepriesen werden. Doch danach wird das Brutalo-Unterfangen ein wenig schwerfällig und verliert an Zugkraft: 'The Tightrope' und 'Years In The Dark' geben hörbar ihr Bestes, wirken mit der Zeit aber ein wenig konfus, 'Ashfall' kloppt zwar unbekümmert drauflos, setzt aber nicht das erhoffte Ausrufezeichen, 'Death Toll' kann lediglich ab der zweiten Hälfte dank passender Atmosphäre punkten und der eher belanglose Abschlusssong 'Klown' hätte wohl besser in die Albummitte gepasst.
Doch nichtsdestotrotz kann HACKNEYED dank den Gebrüdern Fink, die im vergangenen Jahr Juan und Tini ablösten, das Niveau des Vorgängers halten und auf "Inhabitants Of Carcosa" durchaus stolz sein. Für Genre-Fans ist dieser Hass-Zehner ein gutes Album, das ab der zweiten Hälfte leider in die Mittelklasse abrutscht. Subjektiv wird HACKNEYED zwar nicht meine absolute Lieblingstruppe, darf aber aufgrund der Tatsache, dass auch Genre-Fremdlinge zwischenzeitlich aufhorchen können, zufrieden sein.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp