HACKTIVIST - Hacktivist
Mehr über Hacktivist
- Genre:
- Djent/Crossover
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 12.11.2012
- New Age
- Unlike Us
- Blades
- Hacktivist
- Cold Shoulders
Got Djent? Got Rap? Es wird Zeit!
Was das noch relativ junge Djent-Genre bereits an Vielfalt zu Tage legt, ist beachtlich. MONUMENTS, TESSERACT, UNEVEN STRUCTURE, VILDHJARTA und PERIPHERY sind einige Vertreter des noch jungen Genres, das ursprünglich angeblich auf einer Gitarrentechnik beruht und auf MESHUGGAH zurückzuführen sein soll. Mittlerweile geht es aber um mehr, wie auch das Djent-Festival "Euroblast" beweist. Eine weitere Kombo, die sich nun dem Djent dazugesellt, ist HACKTIVIST aus England.
HACKTIVIST spielen erstklassigen Djent wie aus dem Bilderbuch und würden sich wohl auch nicht groß von bestehenden Größen unterscheiden, doch die Aufteilung zwischen Shouts und Klargesang fällt weg - zugunsten schneller Rap-Parts, die sich das Sängerdou J. Hurley und Ben Marvin teilen. Und für alle, die sich nun fragen, ob das gut gehen kann: Tut es! Der Sprechgesang verbindet sich fabelhaft mit dem rhythmusbetontem Djent, den HACKTIVIST kredenzt. Da Sprechgesang auf Dauer aber monoton wäre, ergreift Gitarrist Timfy James in 'Unlike Us' und 'Cold Shoulders' das Mikro und lockert das Rhythmusgeflecht mit tollen Gesangseinlagen auf. Diese können allerdings noch gerne ausgebaut werden.
'New Age' ist eine kurze, knapp zwei minütige Einleitung und gibt einen Vorgeschmack auf das, was da kommen mag. Der Titel ist zugleich Programm für die selbstbetitelte EP, was man hier zu hören bekommt, ist mir bisher noch nicht untergekommen. Auch wenn die zwei Minuten von 'New Age' bereits einen ordentlichen Sturm auslösen, ist das noch nichts im Vergleich zu dem Orkan, der nun folgt.
Zu 'Unlike Us' wurde bereits ein Video abgedreht und lässt mich spätestens zum Ende des Songs immer wieder ausflippen. Was hier für ein Rhythmusfeuerwerk abgeschossen wird, ist einfach grandios. 'Blades' schneidet sich mit langsamen Grooves in das Ohr, dazu gibt es wie bereits angedeutet den ersten Klargesang auf dem Album, bis die Rap-Parts wieder Überhand nehmen. "You need to fucking wake up!" Das könnte so auch von RAGE AGAINST THE MACHINE kommen, die von der Botschaft wahrscheinlich gar nicht so weit entfernt liegen. Die letzten Takte entfachen wieder ein brillantes Groove-Spektakel, das leider viel zu abrupt endet.
Doch das Beste kommt noch. Wer beim Titelsong 'Hacktivist' noch still sitzen kann, tut mir leid. Ich kann es selbst kaum glauben, dass die Melange des britischen Quintetts so dermaßen sitzt und alles im näheren Umfeld in Bewegung setzt. Bereits die erste Strophe ist einfach herrlich belebend. Das kann nur noch mit 'Could Shoulders' gesteigert werden. Der Song startet mit einem Djent-typischem Gitarrenintro und bläst einem anschließend dermaßen die fettesten Grooves um die Ohren, dass ich mich danach erst mal sammeln muss. Wahnsinn! Mit einer Spiellänge von fast sechs Minuten hat der Song zudem angmessenes Potential zu wachsen und sich entfalten.
Wer auf den Djent-Sound generell und speziell auf MESHUGGAH und TESSERACT abfährt, aber auch was mit RAGE AGAINST THE MACHINE und LIMP BIZKIT anfangen kann, sollte unbedingt reinhören! Dabei sollte beachtet werden: Die EP ist vieles, nur eins nicht - old school. Um die Band zu zitieren: "Set the beginning of change!"
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke