HADES ARCHER - Temple Of The Impure
Mehr über Hades Archer
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Hell's Headbangers
- Release:
- 13.10.2017
- Intro (Ikkibu Ardu)
- Chaos Teratosis Chimeras
- The Gids Sold This World For Destruction
- Circus Of Abominations
- Sex Sex Sex Perversions
- Great Moon Tide
- Hecate Undressed
- Unus Cantus Bestiae
- Temple Of The Impure
- Apollyon's Brightness
- The World Inheritance
- Outro (Homodeus Abortunction)
Zweites Album der zuletzt etwas arbeitsscheuen Chilenen
Nein, es wird wahrscheinlich keinem mehr so einfach gelingen, sich einen umfassenden Überblick über den chilenischen Underground zu machen, ohne dabei nicht mindestens zwanzig Prozent aller relevanten Combos zu vergessen. Die Szene ist in ihrem Wachstum scheinbar nicht zu stoppen und fördert Woche für Woche neue Highlights zutage, die sich der Normalsterbliche von seinem monatlichen Sold inzwischen kaum mehr alle beschaffen kann.
Die Jungs von HADES ARCHER sind in diesem Sinne schon richtig alte Hasen, bereichern sie das Business doch schon seit mehr als zehn Jahren, in denen man einige Singles und EPs veröffentlicht, anno 2011 aber auch endlich das offizielle Debüt in die Umlaufbahnen geschossen hat. Doch mit dem Aufschwung der heimischen Szene tauchte die Band ein wenig unter, veränderte das Line-up und machte sich im Studio rarer. Ein Split mit SLAUGHTBATH sowie eine weitere EP sind das einzig Zählbare, was seither entstanden ist. Doch wer will schon meckern bei dem Pensum, das der südamerikanische Underground derzeit vorlegt? Trotzdem darf man sich nun freuen, dass HADES ARCHER mit "Temple Of The Impure" endlich den zweiten vollwertigen Langdreher eingetrümmert hat. Und an dem sind die jüngsten Entwicklungen der Szene keinesfalls vorbeigezogen.
Die Chilenen sind in den zehn neuen Stücken definitiv breiter aufgestellt als auf ihren vorherigen Releases. Die Grenzen zum Death Metal sind fließend, ein bisschen schwarz gefärbter Thrash ist ebenfalls willkommen, und die ständigen Tempoverschiebungen sind in dieser Taktung auch ein Novum, das sich sofort bemerkbar macht. Allerdings gerät "Temple of The Impure" in keinen allzu harmonischen Fluss, da die vielfältigen Ansätze keine ordentlichen Übergänge ermöglichen und die Band manchmal holterdiepolter von einem angenehm groovenden Midtempo-Track in eine rumpelige Attacke verfällt. Dies bedeutet zwar nicht, dass die einzelnen Nummern an sich irgendwie angreifbar wären, doch gelegentlich hat man das Gefühl, dass hier zwei unterschiedliche Acts am Werke sind, weil sich die inhaltlichen Prioritäten allzu ruckartig verschieben. Und gerade im Zuammenspiel mit den einzelnen Interludes sowie dem Intro und dem Outro gerät die Platte ein ums andere Mal unnötig ins Stocken.
Unterm Strich ist der größte Teil von "Temple Of The Impure" aber doch Vorzeigestoff, vor allem wenn die Band das Gaspedal durchtritt und sich auf die Wurzeln im räudigen Black Metal besinnt. 'Hecate Undressed', 'Apollyon's Brightness' und 'The Gods Sold This World For Destruction' sind heuer die wichtigsten Argumente im Hause HADES ARCHER und definitiv auch Grund genug, sich mit dem Album zu beschäftigen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes