HAGALAZ' RUNEDANCE - Volven
Mehr über Hagalaz' Runedance
- Genre:
- NeoFolk
- Label:
- Hammerheart
- Release:
- 26.07.2000
- The Dawning
- Seeker Divine
- Volven
- Alva
- Solstice Past
- On Wings Of Rapture
- Wake Skadi
- Dreaming Wild White Horses
- Your World In My Eyes
- On Wings Of Rapture (Vision Of Skuld)
HAGALAZ' RUNEDANCE ist eigentlich keine Band, sondern ein Projekt von Andrea "Nebel" Haugen, die in Deutschland geboren wurde und nun in Skandinavien lebt. Sie ist somit auch die einzige Konstante auf ihren Alben, der Rest sind immer wieder verschiedene Gastmusiker. Andrea "Nebel" Haugen hat natürlich alle Texte und Songs selbst geschrieben/komponiert. Und sie hat ebenfalls das Projekt NEBELHEXE ins Leben gerufen. Dieses ist genauso empfehlenswert!
"Volven" ist das zweite Album von HAGALAZ' RUNEDANCE. Die Musik läuft unter der Kategorie Neo Folk, die Texte behandeln sowohl die germanische Mythologie als auch die spirituelle Weiblichkeit. Aber auch die Verehrung von Mutter Natur ist immer wieder Thema.
Bereits das Intro 'The Dawning' lässt spüren, was uns erwartet: Trommeln geben einen lockeren, sanftmütigen Rhythmus vor und die Feen oder Elfen (oder Engel, mir egal) beginnen zu singen. Sorry, ich kann diese schönen Stimmen einfach nicht anders beschreiben. Bei mir entstehen sofort Bilder von weiten, tiefgrünen Wäldern, in denen diese zarten Wesen herumtanzen und ihre Freude über die Natur heraussingen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass so gut wie keine elektronischen Instrumente verwendet werden. Es klingt einfach natürlich schön!
'Seeker Divine' verstärkt das Gefühl noch. Die Trommeln werden etwas schneller, der Gesang klarer in der Aussage: Odin wird angerufen, mit Inbrunst und viel Liebe. Der Gesang schwebt über einer spielerisch tänzelnden Melodie und verursacht unwillkürlich ein Mitschwingen des ganzen Körpers.
Das Titellied 'Volven' erhöht das Tempo etwas, aber immer noch schwingt eine fast melancholische Erhabenheit mit, die mein Herz erzittern lässt. Auch Andreas Stimme ist härter und verliert sich öfter mal in tiefere Gefilde - noch mehr Gänsehaut!
'Alva' und 'Solstice Past' kommen sehr getragen daher, die Trommeln haben sich etwas zurückgezogen, dafür bilden Lyre, Shaman und Akustikgitarre ein feines Melodiengewebe. Oden an die Elfen (Alva bedeutet Elfin), die Wälder und die Rückkehr des Sommers. Mit 'On Wings Of Rapture' folgt noch ein fließender Ritt auf dem Drachen. Mitfliegen!
Mein absolutes Fave ist 'Wake Skadi'! Die Trommeln sind wieder da und geben alles, um mich zu begeistern. Andrea singt tief und emotional die Hymne an Skadi, der Göttin des Winters und der Jagd. Das Lied schwillt zum Ende hin immer mehr an und meine Füße wippen, meine Kehle singt mit und mein Herz schmilz nur so dahin. Evergreen forever!
'Dreaming Wild White Horses' ist wie die anderen Lieder: entrückt dieser Welt, verträumt und elfengleich (oder...) zart, der Traum eines weißen Pferdes halt. 'Your World in my Eyes' ist eine sehr kritisches Lied über die Welt der Menschen. Zeilen wie "When I look at the deeds of mankind, than I say / No ... I really am not of your kind" (Wenn ich mir die Taten der Menschheit ansehen, sage ich: Nein, ich gehöre nicht dazu) oder "See, your history a book of blood / Horror designed by human brains, I can't forget!" (Sieh, die Geschichte ein Buch aus Blut / Horror, gemacht von menschlichen Gehirnen, das kann ich nicht vergessen!) sagen eigentlich alles. Dementsprechend ist die Musik traurig, ihr Gesang (an)klagend und niederschlagend. Schön!
So, das einzige Lied, was ich nun wirklich nicht auf dem Album haben wollte, ist der Bonustrack: Eine Techno-Variante des doch so schönen 'On Wings Of Rapture'. Na ja, hat ja auch nicht Andrea gemacht, sondern wurde von Thorbjørn Akkerhaugen (weiß nicht, ob das ihr Mann ist?) re-gemixt. Hätte meiner bescheidenen Meinung nicht Not getan.
Ganz klar: Kaufen ohne Wenn und Aber. Folkige Lieder mit feengleichem Gesang gibt's nicht alle Tage - und schon gar nicht mit den ansprechenden Texten! Melodien und Texte zum Träumen, Entspannen, Mitsingen, Tanzen und auch Nachdenken.
Anspieltipps: alle außer das letzte Lied, insbesondere 'Wake Skadi'.
- Redakteur:
- Birgit Andrae